108 Tage Donald, kaum 14 Tage First Lady
Wo ist Melania Trump?

Melania Trump hat seit der zweiten Amtseinführung ihres Mannes kaum Zeit in Washington verbracht. Sie meidet Termine, meidet die Öffentlichkeit – und vielleicht auch das Amt selbst.
Publiziert: 08.05.2025 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2025 um 16:52 Uhr
Ein seltener Moment zu zweit: Öffentlich treten die Trumps kaum noch gemeinsam auf.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

108 Tage sind seit Donald Trumps zweitem Amtsantritt vergangen. Und seine Ehefrau Melania hat in dieser Zeit offenbar weniger als 14 Tage im Weissen Haus verbracht. Genau weiss das niemand – und das ist durchaus wörtlich gemeint. Selbst im West Wing will oder kann niemand sagen, wann Melania Trump tatsächlich in Washington war. Der Aufenthaltsort der First Lady gehört inzwischen zu den bestgehüteten Staatsgeheimnissen dieser Regierung. Mittlerweile kursieren gar Doppelgänger-Theorien.

Zwischen Trump-Tower und Mar-a-Lago

Was man weiss: Melania pendelt zwischen dem Trump Tower in New York und dem Anwesen Mar-a-Lago in Florida, wie die «New York Times» berichtet. Beide Orte bieten ihr, was Washington ihr offenbar nicht geben kann – Privatsphäre, Kontrolle und maximale Distanz zum politischen Betrieb. Ein dauerhafter Einzug ins Weisse Haus steht laut CNN nicht zur Debatte. Melania Trump selbst erklärte kürzlich gegenüber Fox News, sie sei dieses Mal «erfahrener» und «wissender». Eine freundliche Umschreibung dafür, dass sie mit dem Betrieb rund um ihren Mann nur noch das Nötigste zu tun haben möchte.

Tatsächlich scheint es eine bewusste Entscheidung zu sein, sich von der öffentlichen Rolle der First Lady zu entkoppeln. Aus ihrem Umfeld ist zu hören, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen: der medienwirksame Prozess gegen Donald Trump wegen Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin, den Melania demonstrativ ignorierte, sowie zwei Attentatsversuche im vergangenen Jahr. Schon 2017, bei Trumps erster Amtseinführung, zögerte sie, überhaupt aus dem Auto zu steigen. Heute wirkt ihre Zurückhaltung noch ausgeprägter – fast wie eine private Exit-Strategie aus der Rolle, ohne diese offiziell niederzulegen.

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Symbol der Macht – und ungewohnt leer: Seit Donald Trumps Rückkehr ins Präsidentenamt bleibt Melania dem Weissen Haus weitgehend fern.
Foto: imago images/sepp spiegl

Projekte ja, Öffentlichkeit nein

Ganz inaktiv ist sie allerdings nicht. Melania Trump verfolgt eigene Projekte – nur eben ausserhalb des traditionellen First-Lady-Rahmens. Sie unterstützt ein Gesetz gegen Deepfake-Pornografie, arbeitet an einer Dokumentation für Amazon und hat sogar einen eigenen Meme Coin lanciert. Öffentlich sichtbar ist sie dabei kaum. Selbst das offizielle Flotus-Instagram-Konto zeigt sie selten – stattdessen gibt es Bilder von Gartenaktionen mit Kindern, bei denen unklar bleibt, ob sie überhaupt anwesend war.

Im Weissen Haus übernimmt inzwischen zunehmend der Präsident selbst Aufgaben, die sonst der First Lady zufallen: Schulklassen begrüssen, Frühlingsdekoration begutachten, Gartenfeste planen. Auch für die Umgestaltung des Rosengartens zeigt Donald Trump Eigeninitiative – aus dem Garten soll eine Terrasse werden, die an Mar-a-Lago erinnert. Ein Versuch von Trump, seine Ehefrau ins Weisse Haus zu locken?

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Kurz vor Prozession:Donald und Melania Trump gehen am Sarg von Franziskus vorbei

Der Präsident als Gastgeber

Auch bei offiziellen Anlässen wird ihre Abwesenheit immer spürbarer. Als jüngst erstmals wieder Besuchergruppen durch den Ostflügel geführt wurden, war es der Präsident, der überraschend auftauchte – und betonte, wie sehr sich die First Lady dafür eingesetzt habe. Gesehen wurde sie trotzdem nicht. Zumindest tauchte sie zum traditionellen Osteranlass auf – aber auch hier waren gemeinsame Bilder ein rares Gut.

Ihr Fernbleiben nährt längst auch Verschwörungstheorien. Nach ihrem Auftritt bei der Beerdigung von Papst Franziskus wurde erneut gemunkelt, es handle sich um eine Doppelgängerin. Die alte «Fake Melania»-Legende lebt wieder auf – nicht zuletzt, weil echte Auftritte so selten geworden sind, dass jede Sichtung zum Ereignis wird.

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