10'000 Kunden wollen von ihr eine Umarmung
Diese Frau ist professionelle Kuschlerin

Profi-Kuschlerin Samantha Hess hat ihr erstes Knuddel-Studio eröffnet. Dort können Kunden mit ihr auf dem Bett liegen und sich umarmen und streicheln lassen. Innert einer Woche erhielt sie 10'000 Anmeldungen.
Publiziert: 20.11.2014 um 15:23 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:19 Uhr

Die professionelle «Kuschlerin» Samantha Hess (29) bietet in Portland im US-Bundesstaat Oregon Kuschelstunden an. Bisher stattete sie den Kunden Hausbesuche ab, doch nun hat sie einen Shop eröffnet mit dem Namen «Cuddle up to me».

Kuscheleinheiten gibts ab 15 Minuten, eine ganze Stunde kostet 60 Dollar (57 Franken). Dafür gibts auf dem Bett liegend Händchenhalten, über die Haare streicheln und in verschiedenen Postitionen knuddeln und zärtlich sein – alles rein platonisch. «Es geht eher um familiäre und kindliche Berührungen», erklärt sie. «Und um das Gefühl, nicht alleine zu sein.» Geredet werde in der Regel nicht viel.

Sich geliebt fühlen

Samantha Hess, Autorin des Fachbuches «Berührungen - die Kraft menschlicher Verbindungen», hält die Kuschelstunden für heilend. Etwa um über emotionale Verletzungen hinweg zu kommen oder einfach nur, um sich geliebt zu wissen. «Die Menschen sollen sich akzeptiert und respektiert fühlen. Und zwar genau so, wie sie heute sind, und nicht so, wie sie vielleicht eines Tages sein wollen», sagt sie zu CNN.

Das Angebot sei für jeden, dem persönliche Berührungen im Leben fehlen. Das Kuschelstudio besteht aus vier Zimmern zu den Themen Wald, Strand, Zen-Budhismus und Universum. Jedes Zimmer ist mit einer Überwachungskamera ausgestattet, damit die Kunden nicht auf krumme Gedanken kommen.

Herausfinden, was der Kunde braucht

Ebenfalls zur Sicherheit und zur Qualität beitragen soll ein Gespräch vor der Session, um zu klären, weshalb der Kunde die Umarmungen nötig hat und was er oder sie sucht. «Die richtige Berührung für die richtige Person zur richtigen Zeit zu finden, ist gar nicht so einfach», sagt Samantha Hess. Die Kunden müssen zudem unterzeichnen, dass sie ihre Kleider anbehalten.

Auf die Idee für ihren Knuddel-Service kam Hess, als sie vor einem Jahr einen Mann sah, der mit einem Schild «Gratis Umarmung» anbot. Als ein anderer ihm mit «Deluxe Umarmung für 2 Dollar» Konkurrenz machte und erst noch mehr Kunden anzog, war die Idee geboren.

10'000 Neukunden in einer Woche

Mit Flyern, Visitenkarten und einer Webseite startete sie ihr Business und reiste zu ihren Kunden - und war schnell ausgebucht, immer mindestens für zwei Wochen im Voraus. «Da gibt es so viele Menschen, die diesen Service bräuchten, aber ich habe nicht genügend Zeit für alle», sagt sie.

Deshalb hat sie im Kuschel-Studio mehrere Angestellte, die übrigens alle einen 40-Stündigen Kurs absolvieren mussten, um dort zu arbeiten. Seit der Eröffnung am 15. November erhielt das Studio innert fünf Tagen über 10'000 Anfragen. (ct)

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