Ikone des Anstosses: Die junge Schwedin Greta Thunberg (17), Gründerin von Fridays for Future und Galionsfigur der weltweiten Bewegung für die Rettung des Klimas, muss sich üble Attacken gefallen lassen. Kurz vor dem 1. Jahrestag der Fridays-for-Future-Bewegung am 15. März kursierte online ein Foto von einem Aufkleber, der die 17-Jährige bei einem nicht einvernehmlichen Sexualakt zeigen soll.
Der Aufkleber trug das Logo der kanadischen Ölfirma X-Site Energy Services und wurde angeblich an Mitarbeiter auf einer Baustelle verteilt, um auf dem Helm getragen zu werden. Greta, die schon viele andere böse Attacken hat einstecken müssen, liess sich nicht unterkriegen, sondern ging im Gegenteil in die Offensive.
«Sie beginnen, immer verzweifelter zu werden», konterte die junge Schwedin auf Twitter. «Das zeigt, dass wir gewinnen.»
Die Zeichnung auf dem Aufkleber zeigt eine nackte Frau von hinten – «Greta» – mit den Händen eines Mannes, der an ihren Zöpfen zieht. Laut «New York Post» meldete sich der Künstler des ursprünglichen Designs, ein argentinischer Tattoo-Artist namens German Gabriel Canalla, mit einem mittlerweile gelöschten Post auf Instagram. «Sie haben meinen Entwurf gestohlen!», empörte sich Canalla. «Ich habe meine Zeichnung nicht zu diesem Zweck gemacht.»
Betroffene Firma im Kreuzfeuer
Die betroffene Firma X-Site Energy Services, deren Logo auf dem Aufkleber erscheint, bestreitet, etwas mit dem Aufkleber zu tun zu haben. Das hinderte zornige Greta-Anhänger nicht daran, gleich eine Online-Petition von Change.org zu starten, in der der Rücktritt der für die Karikatur verantwortlichen Führungskräfte von X-Site gefordert wird.
In der Petition beschreiben die Greta-Anhänger, dass Doug Sparrow, Geschäftsführer von X-Site Energy Services, anscheinend erklärt habe, Thunberg sei mit 17 Jahren kein Kind mehr. Sparrow soll dies laut «Edmonton City News» einer gewissen Michelle Narang im Gespräch gesagt haben. Die Journalistin fragt: «Sie sind also einverstanden, dass Ihr Logo auf einem Aufkleber mit der Vergewaltigung eines Kindes angebracht wird?» – «Seine Antwort war ‹Sie ist kein Kind, sie ist 17 Jahre alt›.» (kes)