Blick über die Bande
Kein Team soll je aufhören, Tore zu schiessen

MySports-Experte Stéphane Rochette kritisiert EVZ-Trainer Dan Tangnes dafür, in der Schlussphase gegen Ajoie noch seine besten Powerplay-Spieler aufs Eis geschickt zu haben. Im Spitzensport ein unangebrachter Tadel, findet Blick-Reporterin Nicole Vandenbrouck.
Publiziert: 29.01.2022 um 15:50 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2022 um 16:10 Uhr
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Meister EVZ hat Aufsteiger Ajoie mit dem 11:0-Sieg eine Lektion erteilt.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Die Kritik von Stéphane Rochette nach der – natürlich brutalen – 0:11-Klatsche des schlechten Aufsteigers Ajoie gegen den Meister aus Zug ist im Spitzensport total unangebracht. Der MySports-Experte und Ex-Schiedsrichter twittert tatsächlich, dass ihn EVZ-Trainer Dan Tangnes enttäuscht, weil er in der Schlussphase in den Powerplays die beste Linie aufs Eis geschickt hat, die noch drei weitere Tore erzielt hat. «Kein Respekt vor seinen Gegnern und seiner Liga», lautet sein Schlusssatz.

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Was erwartet Rochette denn von den Zugern? Etwa Mitleid? Mit Respektlosigkeit hat es nichts zu tun, wenn man sein Spiel durchzieht. Im Gegenteil. Auf Heim-Eis zeigt der EVZ – übrigens ohne Topskorer Kovar und nicht mit Genoni im Tor – eine starke Leistung, ohne sich überheblich zurückzulehnen nach genügend Treffern. Aus Respekt dem Publikum und den Klubfarben gegenüber. Die Zuger müssen sich nichts vorwerfen lassen. Nur wenn sie ihren Gegner nicht ernst genommen hätten, wäre das nötig gewesen.

Im Spitzensport vom Gaspedal gehen? Da kommt die unrühmliche Erinnerung an die Olympischen Spiele 2018 hoch, als mit René Fasel der damalige Fribourger Boss des internationalen Eishockey-Verbandes IIHF die Schweizerinnen tadelte, weil sie die Koreanerinnen 8:0 vom Eis fegten.

Keine Mannschaft sollte je dafür kritisiert werden, dass sie ihre beste Leistung bis zur Schlusssirene abruft. Und kein Trainer je dafür, dass er dies von seinem Team fordert. Darum gehts im Sport, dafür werden die Profis bezahlt. Das soll ein ehrgeiziger Spieler immer wollen und dürfen.

Denn das Gefühl für einen Spieler, der mit seinem Team deklassiert wird, ist ein noch viel Schlimmeres, wenn der Gegner dabei noch grossspurig und halbherzig die Minuten abspult. Dann fühlt man sich nicht respektiert, sondern lächerlich gemacht.


National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
19
37
52
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
11
39
3
Lausanne HC
Lausanne HC
20
23
37
4
EV Zug
EV Zug
19
7
34
5
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
12
33
6
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
19
-11
33
7
HC Lugano
HC Lugano
19
5
28
7
ZSC Lions
ZSC Lions
19
5
28
9
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-5
24
10
EHC Biel
EHC Biel
18
-2
23
11
EHC Kloten
EHC Kloten
20
-15
21
12
SC Bern
SC Bern
18
-11
20
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-23
19
14
HC Ajoie
HC Ajoie
19
-33
8
Playoffs
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