Wegen giftigem Smog
Menschen in Bangkok husten Blut

Die extrem schlechte Luft macht den Bewohnern in Bangkok zu schaffen. Menschen sind gezwungen, sich mit Masken zu schützen. Manche leiden aber so extrem, dass sie Blut husten.
Publiziert: 05.02.2019 um 22:48 Uhr
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Menschen in Bangkok geht es gerade sehr schlecht. Viele von ihnen husten und niessen Blut.
Foto: ViralPress

Dichte Smogwolken umhüllen Bangkok. Menschen in der thailändischen Hauptstadt leiden derzeit an der massiven Luftverschmutzung. Die Lage ist so schlimm, dass viele Blut husten und niesen, schreibt «Dailymail».

Büroangestellte Nutthawut Sirichainarumit postete ein Foto von Blut in ihrer Hand. Dieses spritzte aus der Nase, nachdem sie niesen musste. «Vor zwei Tagen schmerzte meine Nase beim Atmen. Als ich dann niesen musste und das Blut rauskam, war ich total schockiert», sagt die Frau. Sowas sei ihr zuvor noch nie passiert, sie ist überzeugt, dass der Staub Schuld ist. 

«Fühlte mich, als würde ich sterben» 

Ein Mann namens Khun Songsamut musste mit seinem Asthma auf die Intensivstation gebracht werden. «Ich fühle mich, als würde ich sterben. Das ist alles wegen der Luftverschmutzung. Etwas muss sich ändern», sagt er. Die Menschen sind gezwungen, Gesichtsmasken zu tragen, um sich irgendwie vor den toxischen Schadstoffen zu schützen. Diese sind in vielen Läden mittlerweile ausverkauft.

Auch Haustiere leiden unter dem Smog. So landete ein Kaninchen mit Nasenbluten beim Tierarzt. «Jubuu hat eine chronische Stauballergie, sie kann nicht aufhören zu niesen», sagte der Tierarzt. Ein Pudel musste ebenfalls zum Doktor, nachdem er seine Stimme verloren hatte.

Kinder haben schulfrei

Experten sind der Meinung, dass der Smog vor allem von Auto-Abgasen ausgelöst wird. In Bangkoks Strassen herrscht chronischer Stau. Zudem sind dort Tausende uralter Diesel-Busse unterwegs. Seit einigen Tagen wird vielerorts Wasser gesprüht, um die Luft zu verbessern.

Die Bevölkerung wurde gebeten, während der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten keine Räucherstäbchen und kein Papier zu verbrennen. 

Die Stadtverwaltung von Bangkok ordnete am Mittwoch an, dass der Unterricht an mehr als 400 staatlichen Schulen mit sofortiger Wirkung wegen der Luftverschmutzung eingestellt wird. «Die Situation wird bis zum 3. oder 4. Februar schlecht bleiben, darum habe ich beschlossen, die Schulen zu schliessen», sagte Bangkoks Gouverneur Aswin Kwanmuang. Drei bis vier Stadtteile seien «stark vom Smog betroffen», fügte er hinzu.

In den Top 10 der Städte mit der weltweit schlechtesten Luft

Bangkoks mehr als acht Millionen Einwohner leiden schon seit Beginn des Jahres unter extrem schlechter Luft. Der sogenannte Luftqualitäts-Index überschreitet immer wieder die Marke von 150. Von diesem Wert an gilt der Aufenthalt im Freien als «ungesund».

Vergangenen Mittwoch lag der Wert bei 183. Inzwischen gehört Thailands Hauptstadt zu den zehn Städten mit der weltweit schlechtesten Luft. «Es ist eine Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit», sagte Tara Buakamsri, Greenpeace-Direktorin in Thailand. 

Nun sollen Drohnen helfen. Diese versprühten am Freitag eine klebrige Flüssigkeit, die die Staubpartikel binden und die Luft so reinigen soll. Ob die Leute danach wieder richtig durchatmen können, ist laut Experten allerdings fraglich. (man)

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