FCB bemerkte Verletzung bei Ersatz Sporar nicht
Darum durfte Embolo nicht zu Wolfsburg wechseln

Breel Embolo wollte zu Wolfsburg. Wolfsburg wollte ihn. Bot die Rekordsumme von rund 30 Mio. Franken. Und trotzdem sagte der FCB Nein. Jetzt kommt aus warum.
Publiziert: 29.07.2016 um 05:04 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:17 Uhr
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Für 2,5 Mio. holte der FCB Andraz Sporar im Sommer aus Slowenien. Was keiner wusste: er war seit längerem verletzt.
Sandro Inguscio

Die Fussballschweiz rieb sich verwundert die Augen. Fussballeuropa konnte es fast nicht glauben. Und die Wolfsburg-Bosse fielen fast vom Stuhl. Der FC Basel sagt Nein zu 30 Millionen Franken? Ein Schweizer Klub gibt dem grossen Bundesligisten mit dem VW Konzern im Hintergrund einen Korb?

Genau so war es. Im Januar schockte der FCB alle, als er eine 30-Millionen-Offerte für Embolo ausschlug. Und das obwohl auch Embolo sich bereit fühlte für den Wechsel. Doch Präsident Bernhard Heusler sagte damals: «Wir hatten eine Offerte von Wolfsburg vorliegen und haben sie abgelehnt. Nach Abwägung der sportlichen Überlegungen, die über den finanziellen stehen.»

Sportliche Überlegungen? Jetzt kommt aus, was Heusler damit wirklich meinte! Der Grund, warum der FCB Embolo nicht zu Wolfsburg ziehen liess, heisst: Andraz Sporar.

FCB-Ärzte bemerken Verletzung nicht

Die Basler holten den Slowenen im Winter. Schnappten ihn anderen Interessenten  aus Deutschland und England weg, nachdem der 22-Jährige in der Vorrunde bei Olimpija Ljubljana in 18 Spielen 17 Tore erzielt hatte. Ein Knipser vor dem Herrn. Ein perfekter Ersatz für Embolo, dachten sich die FCB-Bosse.

Der FCB zahlte 2,5 Mio. Fr. (ohne Bonuszahlungen über eine weitere Million) für Sporar. Eine Rekordsumme für die Slowenen. Was die Bebbi damals nicht wussten: Sie hatten gerade einen verletzten Spieler gekauft!

Die FCB-Ärzte bemerken beim Medizincheck nicht, dass Sporar seit längerem unter einer entzündeten Sehne im Fuss leidet. Die klammen Slowenen wollten den Rekordeal nicht riskieren, sagten ebenfalls nichts. Sie hatten Sporar sogar vorsorglich die letzten Spiele aus dem Kader genommen, als sie vom konkreten Interesse der Basler hörten.

Und prompt hatten die Basler und Embolo den Salat. Beim FCB bemerkte man die entzündete Sehne in Sporars Fuss erst, als dieser bereits in Basel trainierte.  «Die Probleme in seinem Fuss waren uns zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bekannt», sagt jetzt Sportdirektor Georg Heitz in der «BZ».

Und der Sportdirektor bestätigt, dass die Verletzung von Sporar ein Grund war, warum man Embolo nicht zu Wolfsburg ziehen liess!

Nach Sporar-Bock längere Medizinchecks beim FCB

Offensichtlich zu Recht. Denn Sporars Leiden wurde nur noch schlimmer. Man versuchte es mit konservativen Behandlungen. Liess ihn im Februar gegen GC 20 Minuten auflaufen. Drei Tage später riss die Sehne im Training ganz. OP! Seither ist Sporar out. Selbst die Hoffnung auf eine Rückkehr in der neuen Saisonvorbereitung hat sich zerschlagen. Im Juni traten im Training erneut Schmerzen auf. Rückkehr? Unklar.

Beim FCB hat man aus dem Sporar-Bock gelernt und die medizinischen Tests seither auf Anraten des Ärzteteams massiv ausgebaut. Heitz: «Potenzielle Neuzugänge müssen sich neuerdings mehreren intensiven Untersuchungen unterziehen, unter anderem einem dreistündigen MRI, und diese bestehen, bevor wir einem Transfer zustimmen.»

Am wenigsten werden sich die FCB-Fans beklagen. Sie haben dadurch sechs Extra-Monate von Embolo in rotblau gekriegt. Und dürfen sich nach wie vor darauf hoffen, dass Knipser Sporar irgendwann zeigen wird, was er wirklich drauf hat. Denn Heitz sagt: «Wir sind überzeugt davon, dass Andraz uns noch viel Freude bereiten wird.»

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