Brasilien-Rennen 2003
Seifenwasser war Schuld an legendärem Chaos-GP

Der 700. Formel-1-GP im Jahr 2003 in Brasilien ging als verrückte Regenschlacht in die Geschichte ein – inklusive Renn-Abbruch. Jetzt ist klar, weshalb gleich sechs Boliden in einer Kurve ausrutschten.
Publiziert: 18.11.2016 um 19:09 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:50 Uhr
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Auch Michael Schumacher (Ferrari) flog 2003 in Interlagos ab.
Foto: KEY

Ähnliches wie beim Brasilien-GP in Interlagos letzten Sonntag spielte sich vor 13 Jahren am selben Ort ab. Ein Regen-Chaos mit insgesamt sechs Safety-Car-Phasen führte zu turbulenten Szenen und schliesslich – im Gegensatz zu 2016 – sogar zum Rennabbruch nach 54 Runden.

BLICK-Formel-1-Reporterlegende Roger Benoit meinte damals: «Seit 1969 fliege ich mit der Formel 1 um die Welt. Ich musste 472 Rennen alt werden, um die verrücktesten zwei Stunden meiner Karriere zu erleben.»

Von den acht Ausfällen von Boliden passierten sechs in der gleichen Kurve 3, der Curva do Sol. In regelmässigen Abständen erwischte es Wilson (15. Rd.), Montoya und Pizzonia (beide 24. Rd.), Schumacher (26. Rd.), Verstappen (31. Rd.) und Button 32. Rd.).

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug meinte damals: «Wir haben einen Riesenschrottplatz hier gesehen. Ich bin froh, dass das Rennen vorbei ist.» Als Ursache für die besonders rutschige Kurve hielt man bis anhin einen Bach, der von der weichen Wiese gespiesen worden war.

Doch jetzt berichtet «auto motor und sport» über den wahren Grund. Das Abwaschwasser vom Paddock Club der Formel 1 in der Boxengasse wurde über ein Abflussrohr im Innenteil der Kurve jeweils abgelassen.

Das passierte alle paar Runden – und die Formel-1-Stars kamen mit ihren Boliden auf der seifigen Piste ins Rutschen und flogen von der Strecke.

Zum Sieger des GP Brasilien 2003 wurde damals nachträglich Giancarlo Fisichella im Jordan-Ford erklärt.

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