Maite mistet aus
Nadig verschenkt ihr Olympia-Gold

Marie-Theres Nadig (57) zügelt in eine kleinere Wohnung – und gibt sogar ihr sagenumwobenes Sapporo-Gold dafür auf!
Publiziert: 29.05.2011 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:03 Uhr
Von André Häfliger

Alles muss raus! Ski-Idol Marie-Theres Nadig räumt die beiden oberen Stockwerke ihres Elternhauses in Flumserberg SG. Sie zieht in ein grosszügiges Einzimmer-Studio in der untersten Etage.

Aber warum tut sich die zweifache Olympiasiegerin den Zügel-Stress an? «Es geschieht ganz freiwillig – nicht etwa, weil es mir finanziell schlecht geht», sagt Maite, wie man sie noch immer nennt. «Das Haus ist für mich alleine zu gross. Deshalb zieht nun mein Neffe Andy mit seiner Famile ein.»

Andy Nadig (28), Sohn von Maites Bruder Thomas (60), hilft schon kräftig beim Ausmisten und auch beim sanften Hausumbau: «Wir freuen uns, denn es gefällt uns sehr hier mitten in der Bergwelt. Für meine Frau Raffaela und unseren einjährigen Sohn Noah ist es ein idealer Wohnort.»

Von vielen lieb gewordenen Sachen trennt sich Marie-Theres Nadig. Sogar von der Vitrine im oberen Stock, die sie vom Wohnzimmer aus stets im Auge hatte.

In der stehen alle Medaillen und Trophäen ihrer tollen Ski-Karriere. Auch die legendären Goldmedaillen in der Abfahrt und im Riesenslalom. 1972 hat sie die in Sapporo (Japan) so heldenhaft und unerwartet für die Schweiz geholt. Jetzt will Maite sie verschenken.

«Klar hänge ich an ihnen, wie an allen Trophäen. Aber ich will auch andere an diesen unvergesslichen Momenten teilhaben lassen – und zwar an der vollständigen Sammlung», begründet Maite Nadig, die heute zu 80 Prozent als Ski-Nachwuchstrainerin tätig ist. «Abgesehen davon habe ich im Studio gar keinen Platz mehr.»

Aber wohin nun damit? «Ich will alles meiner Heimatgemeinde schenken», sagt sie. Klar, dass man in Flums darüber hoch erfreut ist. Gemeindepräsident Markus Hobi (53): «Wir nehmen das wertvolle Geschenk, das viel mit der jüngsten Geschichte unserer Gemeinde zu tun hat, gerne an.» Hobi will die Sammlung anschauen gehen, hat schon eine Idee für einen ehrenvollen Platz: «Im Parterre des Rathauses würde eine ausgezeichnete Möglichkeit bestehen.»

Gute Nachrichten gibt es auch für Nadigs Partner Oscar Orlando Bustos (61), mit dem sie seit acht Jahren eine Fernbeziehung führt. Der Pisten-Bauer und Seilbahn-Techniker aus Las Lenas in Argentinien hat ein Angebot der Flumser Maschinenbaufirma Bartholet. «Sie wollen meinen Freund hier in der Schweiz ausbilden, um ihn später als ihren Vertreter in Argentinien einzusetzen», sagt Nadig. Und strahlt: «So könnten wir bald mehr zusammen sein.»

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