Weniger Müll im Abfallsack
Bei Aldi kann man jetzt erstmals Tetra im Laden zurückgeben

Bei der Rücknahme von Getränkekartons (kurz Tetra) im Laden will Aldi in der Schweiz eine Vorreiterrolle übernehmen. Für Konsumenten ist das eine gute Nachricht.
Publiziert: 08.08.2016 um 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:57 Uhr
Immer mehr Gemeinden engagieren sich bei der Rücknahme von Getränkekartons. Jetzt will auch Aldi in den Läden Sammelstationen anbieten.
Foto: ZVG
Ulrich Rotzinger

Der Discounter Aldi will als erster grosser Detailhändler in der Schweiz flächendeckend Getränkekartons zurückzunehmen. Erste Sammelstellen für die sogenannten Tetra-Verpackungen gibt es demnächst in Aldi-Filialen im Raum Zürich und der Ostschweiz. «Das Getränkekarton-Recycling wird voraussichtlich bis Ende 2017 landesweit eingeführt», heisst es bei Aldi Schweiz. 

Los gehts nächste Woche mit ersten Sammelstationen, zum Beispiel in der Filiale in Sirnach TG. Im Pionier-Projekt eingeschlossen sind die Rückgabestationen für Plastikflaschen (zusätzlich zu PET), wie sie in grösseren Migros- und Coop-Filialen seit 2015 stehen. «Der technische Fortschritt auf dem schweizerischen Recyclingmarkt ermöglicht es zum ersten Mal, Getränkekartons und Plastikflaschen gemeinsam zu sammeln und sauber voneinander zu trennen», so der Discounter Aldi. Anschliessend würden die Verpackungen separat recycelt.

Partner des Aldi-Projekts ist der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz GKR. Dieser konnte seit 2012 mehr als 100 Gemeinden in elf Kantonen überzeugen, beim Getränkekarton-Recycling mitzumachen. Deren Recyclinghöfe stellten spezielle Sammelbehälter auf. So können bereits monatlich mehr als 30 Tonnen Getränkekartons dem Recycling zugeführt werden. Tendenz steigend.

Statt in der Kehrichtanlage zu verbrennen, werden sie nach Weinfelden TG zur Firma Model gekarrt und dort wiederverwertet. Laut dem Verein GKR ist Model das einzige Unternehmen in der Schweiz, das aktuell Getränkekartons recyceln kann. Es könnte alle hierzulande anfallenden Getränkekartons übernehmen. Dafür investierte das Unternehmen 35 Millionen Franken in seine Anlagen. 

Wie Blick.ch bereits vor einem Jahr berichtete, würden neun von zehn Schweizern etwa Milchkartonpackungen in den Laden zurückbringen, wenn es eine Rückgabestelle gäbe. Denn damit würde der Abfallsack im Eigenheim deutlich entlastet werden, vielerorts liessen sich so Sackgebühren einsparen. 

Denn: Rund 700 Millionen Getränkekartons (20'000 Tonnen) werden in der Schweiz pro Jahr verkauft. Da kommt einiges an Milch-, Eistee- und Saft-Verpackungen aus Karton zusammen, was in den Müll wandert und verbrannt wird. Nur ein Bruchteil wird bislang wiederverwertet.

Der Grund: Bislang gibt es zu wenige Rückgabestellen, erst recht in den Supermärkten. Als einer der wenigen testet Spar in etwas mehr als ein Dutzend Läden die Getränkekarton-Rücknahme. Migros, Coop und Denner zögern noch mit einer flächendeckenden Rücknahme von Kartonverpackungen. Durch die Offensive von Aldi kommt nun Bewegung in das Tetra-Pak-Recycling.

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