Sie haben genug vom Zoff mit der Swiss. Die Langstreckenpiloten haben die eigene Airline verklagt. Zuvor sind die Verhandlungen über künftige Arbeitsbedingungen, neue Flugzeuge und eine Zusammenlegung der beiden Pilotencorps gescheitert.
Dabei verdienen die Swiss-Piloten gar nicht so lausig, wie ein Blick ins Lohnbuch 2014 zeigt, das der Kanton Zürich herausgibt. Langstreckenpiloten fangen mit 8898 Franken im Monat an. Erfahrene Piloten kommen auf über 17'000 monatlich. Kurzstreckenpiloten starten bei 7549 Franken. Und können nach etwlichen Dienstjahren über 12 000 Franken verdienen.
«Es braucht mehr Erfahrung»
«Die 17'000 Franken sind ein guter, vor allem aber ein angemessener Lohn», sagt Henning Hoffmann, Chef des Pilotenverbandes Aeropers, im Interview mit der «Aargauer Zeitung». Für den Vertreter der Langstreckenpiloten ist klar, dass man die Löhne der Piloten nicht mit denen eines Lokführers vergleichen kann. «Wenn in der Luft etwas passiert, können Piloten nicht einfach anhalten und auf Hilfe warten», sagt er.
Den grossen Lohnunterschied zwischen Piloten der Lang- und der Kurzstrecke findet Hoffmann gerechtfertigt. «Auf der Langstrecke braucht es mehr Erfahrung. Wenn über dem Atlantik Probleme auftauchen, ist das etwas anderes, als wenn man sich auf einem Europaflug befindet und sich der nächste Ausweich-Flughafen in unmittelbarer Nähe befindet», sagt er zur «Aargauer Zeitung».
«Jedes Flugzeug mit Swiss anmalen»
Die Hoffnung auf eine friedliche Beilegung des Streits mit der Swiss hat Hoffmann noch nicht aufgegeben. «Das Swiss-Management müsste aber von seinem sturen Konfrontationskurs abweichen», sagt er. Und: «Wo Swiss drauf steht, muss auch Swiss drin sein. Sonst kann das Management beliebig Piloten aus dem Ausland einstellen und jedes Flugzeug mit Swiss anmalen.»