Die mechanische Luxusuhr ist das männliche Statussymbol schlechthin. Mit teuren Metall-Chronographen hebt sich der Wohlhabende vom Normalo ab.
Zumindest in der Finanzindustrie gilt das nicht mehr länger. Neuerdings zeigen sich die mächtigsten Banker mit 50-Franken-Uhren von Swatch. In Zeiten, in denen sich jeder Abteilungsleiter mit einer funkelnden Rolex zeigt, muss man neue Wege gehen, um sich abzuheben.
Dem Plastiktrend angeschlossen haben sich Goldman-Sachs-CEO Lloyd Blankfein (59, Lohn: 21 Mio. Fr.) und Blackstone-Chef Stephen Schwarzman (67, Lohn: 420 Mio. Fr.), wie «Fortune» schreibt. Genannt werden auch einflussreiche Hedgefonds-Manager wie Christopher Hohn oder Peter Kraus.
Mit der Plastikuhr kann man Sport treiben
Klar ist: Die reichen Swatch-Träger wollen Volksnähe und Bodenständigkeit signalisieren. Aber ist das der einzige Grund für das Status-Downgrading? Schliesslich tragen sie weiterhin teure Massanzüge aus edlem Tuch.
«Fortune» spekuliert: «Man kann mit den Uhren Sport treiben und sogar einen Ironman bestreiten.» Ausserdem laufen die Quarzuhren genauer als die mechanischen.
Bei der Swatch Group freut man sich über die Gratiswerbung, will aber nicht spekulieren. Man werde seine Gründe haben, eine Swatch zu tragen, lässt sich eine Sprecherin zitieren. Möglich sei auch, dass die Manager auf das «kunstvolle Design» der Uhren ansprechen. Wers glaubt! (alp)