Noch wird der Gotthard-Basistunnel intensiv getestet. 4000 Züge fahren durch das Bergmassiv, bis der Tunnel mit dem Fahrplanwechsel im Dezember offiziell in Betrieb genommen wird. Dabei kommen auch Bahnfans auf ihre Kosten: Zwischen August und November finden 180 Publikumsfahrten statt.
BLICK war bei einer Sonderfahrt dabei. Nach einer kurzen Ansprache von SBB-Chef Andreas Meyer (55) ging es los. Von Flüelen UR startet der Zug Richtung Biasca TI. Bald wird es dunkel, der Tunnel beginnt. Auf der Höhe Sedrun GR bleibt der Zug stehen.
Gotthard-Basistunnel: Jeder erhält einen «Pionierpass»
Alle müssen ausstiegen, mitten im Tunnel! Zu Fuss geht es in die sogenannte Multifunktionsstelle, eine separate Röhre neben dem Bahntunnel. Dort zelebrieren die SBB mit einer Ausstellung den Eisenbahntunnel – wobei die Röhre selbst mehr begeistert als die Bilder, Texte und Filme zum Jahrhundertprojekt. Exklusiv ist der Ausflug allemal: Nach der regulären Inbetriebnahme des Tunnels kommt die Nebenröhre nur noch in Notfällen zum Einsatz.
Rund zwei Stunden dauert die «Gottardino»-Fahrt. Als Andenken verteilen die SBB einen «Pionierpass», der an den Schweizerpass erinnert.
Test-Fahrten fast ausgebucht
Wer mal im Gotthard-Basistunnel aussteigen will, muss sich beeilen. Von den 43’000 Plätzen sind 94 Prozent bereits weg – trotz stolzen Preisen zwischen 79 Franken für GA-Kunden und 139 Franken für ein Erstklass-Billett.