Porno am Umzug
Street-Parade-Macher nerven sich über «FKK-Bus»

Mitten im Umzug will ein Film-Team einen Porno drehen. Die Polizei werde sie noch vor Drehbeginn stoppen, droht der Veranstalter.
Publiziert: 08.08.2013 um 22:04 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 12:12 Uhr
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Foto: Philippe Rossier/Stefan Bohrer/Paolo Foschini

Neben einer Million Tanzwütiger ist am Samstag auch eine Casting-Crew unterwegs. «Wir suchen an der Street Parade direkt vor Ort eine Darstellerin für unseren Porno», sagt Yulia vom FKK-Bus.

Im silbrigen Transporter dreht das Team schweizweit billigste Amateur-Sexfilme für die eigene Homepage. Die Darstellerinnen werden jeweils kurz vor ihrem Auftritt auf der Strasse angesprochen. Normalerweise dauere es mehrere Stunden, bis eine von ihnen zusagt.

«Es sind sowieso alle nackt»

«An der Street Parade ist die Hemmschwelle für so was viel niedriger. Es sind sowieso alle nackt», begründet Yulia. Die Anforderungen an die Hauptrolle sind tief: «Ein 18- bis 20-jähriges Girl, das sich für Cash filmen lässt.»

5000 Franken beträgt das unmoralische Angebot des Bums-Busses. «Wir sind gespannt, ob der Pornodreh problemlos möglich ist.» Nicht, wenn es nach den Veranstaltern geht: «Die geplante Aktion war uns nicht bekannt. Aber sie wird bestimmt nicht stattfinden», sagt Stefan Epli, Medienverantwortlicher der Street Parade.

Anzeige droht

«Das Polizeiaufgebot am Umzug ist riesig. Da ein solcher Dreh illegal ist, werden die Beamten sofort eingreifen.» Epli würde die Filmmacher vom Platz verweisen. «Und den belästigten Frauen rate ich, Anzeige zu erstatten.»

Es sei schade, dass Events wie Open Airs oder auch die Street Parade für solche Schmuddel-Castings missbraucht werden. «Klar wird bei uns viel Haut gezeigt. Aber ein Pornodreh hat am Umzug überhaupt nichts zu suchen.» (gpr)

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