Schweizer trauern mit Kälbchen Lara um Mutter Agnes
Kuh verendet kläglich – wegen Abfallsünder

Abfall kann Tiere töten. Ein Fall aus Wallisellen löst nun grosse Betroffenheit aus – nach einem traurigen Facebook-Post.
Publiziert: 21.04.2016 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:04 Uhr
Die Kuh Agnes musste drei Wochen lang leiden.
Foto: Facebook

Kälbchen Lara hat ihre Mutter verloren – weil jemand unachtsam Abfall weggeworfen hat. Kuh Agnes hat vor drei Wochen beim Grasen auf der Beef-Ranch Wallisellen eine Glasscherbe, eine Aludose oder einen ähnlichen Fremdkörper gegessen. Am Mittwoch ist sie an den Folgen ihrer inneren Verletzungen gestorben. Es ist bereits das zweite Littering-Opfer auf diesem Hof.

«Es kann einfach nicht sein, dass die Leute ihren Müll aus dem Auto auf die Weiden schmeissen. Denkt denn niemand an die Tiere?», sagt Thomas Rinderknecht, der den Hof führt, zum Newsportal Watson.

Die Rinderknechts machten das Schicksal von Agnes und Lara auf Facebook publik, wo es direkt einen Nerv traf. Innerhalb weniger Stunden wurde der Post mehr als 10'000 mal weiterverbreitet. Er zeigt ein Foto der verstorbenen Kuh mit dem trauernden Jungen. Der Begleittext beginnt so: «Hallo, mein Name ist Lara. Mein Mami Agnes ist heute gestorben, weil jemand seinen Abfall nicht entsorgt, sondern einfach in die Wiese geworfen hat.»

Mit ihrem Aufruf wollen die Hofbetreiber die Öffentlichkeit wachrütteln – denn solche Fälle kommen immer wieder vor. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) machte in Kampagnen immer wieder auf das Problem aufmerksam. Abfall gefährde nicht nur die Gesundheit von Tieren, sondern mache auch Landwirtschaftsmaschinen kaputt. Jacques Bourgeois, FDP-Nationalrat und Direktor des Bauernverbandes fordert gar eine Busse: hundert Franken für jede achtlos weggeworfene Aludose. (rey)

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