Mit Plakaten und Kino-Spots
Zürich sucht verzweifelt schwule Pflegeeltern

In Zürich gibts zu wenig Pflegeeltern. Um Abhilfe zu schaffen, versucht die Stadt Zürich mit Werbemassnahmen, Homosexuelle für das Engagement zu gewinnen.
Publiziert: 23.12.2014 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:19 Uhr
Unter der lesbischen Stadtpräsidentin Corine Mauch sucht Zürich seit Ende Herbst bewusst homosexuelle Pflegeeltern.
Foto: Philippe Rossier

Auf der Suche nach geeigneten Pflegefamilien für fremdplatzierte Kinder geht die Stadt Zürich neue Wege. Bewusst werden in der neusten Kampagne der Sozialen Dienste schwule und lesbische Paare angesprochen. So lief im vergangenen Monat vier Wochen lang ein Spot in den Zürcher Kinos, der lesbische Pflegeeltern zeigt.

Ausserdem seien Schwulen- und Lesben-Organisationen auf die Suche nach homosexuellen Pflegeeltern aufmerksam gemacht worden, schreibt heute der «Tages-Anzeiger». Und der letzten Mitgliederzeitschrift des Vereins Pink Cross wurde eine Informationskarte beigelegt.

Noch fruchtet die Aktion allerdings kaum. Erst zwei Paare hätten Interesse angemeldet, Pflegekinder bei sich aufzunehmen, schreibt der «Tagi». Die Behörde will die Kampagne deshalb fortführen. «Im kommenden Februar werden wir eine Plakataktion starten», sagt Jennifer Zimmermann, Sprecherin der Sozialen Dienste zu Blick.ch. Zudem sei geplant, die Kino-Spots 2015 einen weiteren Monat lang zu zeigen.

Aktuell befinden sich in Zürich 135 Kinder in Pflegefamilien. Nebst schwulen Pärchen sucht die Stadt Zürich aktiv auch Alleinstehende und binationale Paare, die die Kinder für eine befristete Zeit bei sich aufnehmen. Denn Pflegeeltern «sollen und dürfen genauso vielfältig sein, wie es unterschiedliche Familienformen gibt», schreibt die Behörde auf ihrer Homepage. (lha)

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