Luzerner Bahnhof steht still
Immer wieder dieser Flaschenhals

Die Entgleisung hat sich ausgerechnet beim berüchtigten Flaschenhals ereignet. Es gibt kein Durchkommen mehr. Der Druck in Bern steigt: Luzern will einen Tunnel unter dem See.
Publiziert: 22.03.2017 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:20 Uhr
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Der Cisalpino entgleiste bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern.
Foto: STEFANO SCHROETER

Die Ausfahrt vom Bahnhof Luzern durch den Gütschtunnel ist als Flaschenhals bekannt. Auf nur gerade zwei Spuren wickelt sich der ganze Bahnverkehr von und nach Luzern ab. Nur die Schmalspurzüge der Zentralbahn nach Engelberg OW und Meiringen BE werden über eine andere Linie direkt über die Luzerner Allmend geführt.

Nun steht der ganze Bahnhof still – nicht einmal mehr die Züge der Zentralbahn können einfahren. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Unfall an dieser Stelle für einen Totalausfall sorgt.

Seit Jahren wird nach Lösungen gesucht, um den Flaschenhals zu beseitigen oder zu umgehen. Die Rede war auch schon davon, den Luzerner Hauptbahnhof nach Emmen zu verlegen und von da aus eine Pendelverbindung nach Luzern einzurichten.

Die grösste Hoffnung ist für die Innerschweiz aber der Bau eines Tiefbahnhofes. Ein Teil der Gleise würde in den Boden verlegt und unter dem Luzerner Becken des Vierwaldstätter-Sees nach Ebikon weitergeführt. So erhielte Luzern einen Durchgangsbahnhof. Kosten: rund 2,4 Milliarden Franken.

Zurzeit liegt das Dossier für den Ausbau beim Bund. Der würde lieber einem neuen Zimmerbergtunnel zwischen Zug und Zürich den Vorzug geben. Deshalb hat im Februar die Zentralschweizer Regierungskonferenz in Bern Druck gemacht: Er soll die «etappierte Umsetzung» des Tiefbahnhofs prüfen. Dies soll den Zentralschweizer Kantonen eine schnellere Vorfinanzierung ermöglichen und so die Chance für den Ausbau erhöhen.

Nach dem jüngsten Unfall und dem damit verbundenen Totalausfall des Bahnhofs Luzern dürfte der Druck der Zentralschweizer Kantone in Bern weiter ansteigen. (gf)

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