Das Bild ging um die Welt: Beim Bern-Besuch von François Hollande im Mai 2015 schiesst ein junger Mann ein Selfie mit dem französischen Präsidenten – inklusive ausgestrecktem Mittelfinger.
Stinkefinger statt «Ansehen und Vertrauenswürdigkeit»
Später stellte sich heraus: Der Mann ist bei der Berner Stadtverwaltung angestellt. Demnach müsste er laut Reglement «Ansehen und Vertrauenswürdigkeit» der Bundesstadt auch ausserhalb der Arbeitszeit wahren. Er wird vom Vorgesetzten gerügt und schickt eine schriftliche Entschuldigung nach Frankreich, sogar Berns Stadtpräsident Alexander Tschäppat entschuldigte sich bei der französischen Botschaft für den Mitarbeiter (BLICK berichtete).
Damit war das Thema vom Tisch, sein Arbeitgeber verzieh dem jungen Berner Rapper und er war weiterhin bei der Stadt Bern angestellt, bis er auf Ende Juni kündete, um sich auf die Musik konzentrieren zu können.
Er darf jetzt nach New York
Zuvor hatte er sich aber noch bei seinem Arbeitgeber für ein Stipendium beworben. Mit Erfolg: Am 24. August teilte die Stadt Bern mit, dass Nativ, wie er mit Künstlernamen heisst, aus 21 Berner Talenten ausgewählt wurde für den Aufenthalt in New York.
«Die Geschichte mit dem Finger beim Hollande-Selfie hat mit der Förderungspraxis nichts zu tun», schreibt Peter Schranz, Sekretär der Kulturförderungskommissionen auf Nachfrage von BLICK. «Er wird gegenwärtig als einer der gefragtesten und innovativsten Vertreter der jungen Berner Rap-Generation beurteilt, der nach Auffassung der Jury das Stipendium unbedingt verdient.»
Ein Teil der Jury waren seine Ex-Mitarbeiter
Gemeinsam mit dem zweiten Stipendien-Gewinner, dem Filmemacher Tim Dürig (24), kann der Rapper nun von Februar bis Juli 2017 in Manhattan das dortige Atelier der Stadt Bern bewohnen und erhält dazu noch 15'000 Franken an Reise- und Aufenthaltskosten.
Praktisch: Der Künstler musste seine Bewerbung nicht mal verschicken – zur Zeit der Anmeldung arbeitete er noch bei der Stadt Bern. So kannte die Jury den jungen Rapper teilweise bereits: Laut Medienmitteilung bestand diese nämlich aus Kultur Stadt Bern und Delegierten der städtischen Kulturkommissionen – den ehemaligen Mitarbeitern von Nativ. (bau/kra)
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