Zahntechniker Roman D.* (53) aus Biel BE fuhrwerkte als Zahnarzt im Mund von Patienten herum. Wegen schwerer Körperverletzung, Betrugs und Urkundenfälschung kam er deshalb vor das Regionalgericht in Biel.
Die Staatsanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von 44 Monaten, eine Geldstrafe von 150 Tagessätzen und eine Busse von 5000 Franken. Weiter sei D. mit einem Berufsverbot zu belegen.
Dem Bieler Regionalgericht war das noch zu wenig. Es erhöhte das Strafmass und verurteilte D. zu einer Freiheitsstrafe von 4,5 Jahren. Zudem ordnete es gleich Sicherheitshaft an.
Es wirft D. vor, sich während längerer Zeit als Zahnarzt ausgegeben und unerlaubterweise zahnmedizinische Behandlungen ausgeführt zu haben. Mehrere Menschen habe er durch unsachgemässe Behandlungen schwer geschädigt.
«Ich habe mich nie als Zahnarzt ausgegeben. Ich war nur Assistent», sagte Roman D. vor Gericht. Die Behandlungen in seiner Praxis habe ein Zahnarzt gemacht.
Der Schweizer führte von 2006 bis 2015 eine Praxis. Eine ehemalige Patientin war auch am Prozess anwesend. 17 Zähne wurden ihr 2014 gezogen und Amalgamfüllungen ersetzt. «Er ist ein richtiger Blender», sagte die Geschädigte. «Zweimal hat er mir den Kiefer ausgerenkt. Und als er das Amalgam rausnahm, brach der Bohrer ab.»
Mehrere Opfer leiden bis heute. Eine Frau brauchte 38 Nachbehandlungen. Kosten: 32'000 Franken.
Die nächste Zeit kann D. nun keinen Schaden mehr anrichten. (sas)