Bei ihm bestimmt YB oft den Feierabend. Und weils da in der letzten Zeit viel zu reden gab, blieb Energy-Bern-Sportstimme Luzi Fricker oft nur noch der Gang auf den letzten Bus.
Um 00.31 Uhr sollte der eigentlich bei den Studios am Dammweg vorfahren. «Doch schon mehrmals stand ich um 00.29 oder 00.30 Uhr dort – und er war schon weg.»
Hauptthema in interner Tagung
Lange hielt Luzi Fricker das für ein lokales Problem. Bis er auf seinen unfreiwilligen Wanderungen nachts durch Bern auf Mitläufer traf, die Bernmobil ebenfalls hatte sitzen lassen.
«Ja, wir kennen das Problem und das ist für die Fahrgäste auch sehr ägerlich», sagt Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer. Man nehme es aber sehr ernst und arbeite derzeit auch an einer Lösung.
«An der letzten Personalveranstaltung, an der alle Chauffeusen und Chauffeure teilnahmen, waren Verfrühungen das Hauptthema.» Man habe versucht die eigenen Fahrer dafür zu sensibilisieren, dass das nicht passieren dürfe.
Für die Bahn streng verboten
Kein Thema ist eine zu frühe Abfahrt hingegen für die Bahnbetreiber. «Unsere Lokführer dürfen den Bahnhof erst verlassen, wenn die exakte Abfahrtszeit erreicht ist», sagt BLS-Sprecher Michael Blum.
Der strenge Umgang hat auch seinen Grund: Auf dem bis in die letzte Sekunde verplanten Bahnnetz könnte eine Verfrühung zu einer unkontrollierbaren Kettenreaktion führen.
Auch Zürich ist früh dran
Bekannt hingegen sind voreilige Busse bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (VBZ). Doch wenn, dann trete das Phänomen aber eher am Stadtrand auf. «Im Zentrum sind Verfrühungen wegen des engen Taktes fast nicht möglich», sagt VBZ-Sprecherin Daniela Tobler.
«Wenigstens», lacht Luzi Fricker «kann jetzt keiner sagen, Berner seien langsam.»