Michael Grob (52) aus Suhr AG bekommt noch immer Gänsehaut, wenn er an letzten Donnerstag denkt. Er sass unmittelbar neben dem Vierfachmörder Thomas N.* (33), als dieser von der Polizei in der Aarauer Starbucks-Filiale verhaftet wurde. «Er sass in einer Ecke mit seinem iPad. Eine smarte Erscheinung, wie ein gut aussehender Südländer», sagt Grob.
146 Tage lang suchten Dutzende Ermittler nach dem Killer von Rupperswil AG. Bis am Donnerstag letzter Woche kurz nach 8.53 Uhr – denn dann, so weiss BLICK, war er zum letzten Mal online. Alles ging ganz schnell. «Es waren sicher acht bis zehn Polizisten in Zivil», sagt Stammgast Grob. «Sie kamen plötzlich bewaffnet durch den Vorder- und den Hintereingang gestürmt.» Ausser Grob waren an diesem Morgen nur noch zwei weibliche Gäste im Starbucks. Und auch die Angestellten wurden vom Polizeieinsatz überrascht.
Von wegen «ruhig Kaffee austrinken»
Zeuge Grob widerspricht Meldungen, wonach die Polizisten den Killer ruhig seinen Kaffee hätten austrinken lassen. Er erinnert sich an einen Blitz-Zugriff: «Es dauerte nur etwa 30 Sekunden. Es hat gräblet – und dann lag er am Boden. Ein Polizist hat ihm das Knie ins Kreuz gedrückt. Schliesslich haben sie ihn überall gefilzt.»
Sofort hätten die Zivilpolizisten dem Killer ein schwarzes Tuch über das Gesicht gezogen. «Über seine Hände zogen sie durchsichtige Handschuhe. Sie fragten ihn noch, ob er unter der Kapuze Luft bekomme», sagt Grob.
Nach dem ersten Schock des Zugriffs habe Thomas N. im Café den Ahnungslosen gespielt. «Er sagte, er wisse gar nicht, was überhaupt los sei», berichtet Augenzeuge Michael Grob weiter. Die lapidare Antwort eines Polizisten: «Das geht uns manchmal auch so.»
Grob geht davon aus, dass es Spezialkräfte waren, die N. verhafteten: «Das lief alles hoch professionell ab. Der letzte Polizist hat sogar noch Tische und Stühle wieder zurechtgerückt, bevor er das Lokal verliess.»
* Name der Redaktion bekannt