Troll «kapert» seinen Twitter-Account
SVP-Glarner will jetzt stricken lernen

Kaum gelöscht, ist Andreas Glarners Twitter-Account auch schon wieder online. Ein Unbekannter setzt munter Tweets im Namen des SVP-Asylchefs ab.
Publiziert: 17.06.2016 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:07 Uhr
Andreas Glarner ist verärgert: Ein Unbekannter twittert seit gestern Abend in seinem Namen. Das will sich der SVP-ler nicht gefallen lassen.
Foto: Keystone

Hart austeilen kann er, eingesteckt hat er aus seiner Sicht nun allerdings genug. Andreas Glarner, SVP-Asylchef und Gemeindepräsident der Flüchtlingsfreikauf-Gemeinde Oberwil-Lieli AG, hat gestern Nachmittag seinen Twitter-Account gelöscht. Die «Grenze des Zumutbaren» sei erreicht worden, begründete der Politiker seinen Entscheid. 

Doch es dauerte nur wenige Stunden, da war «Andreas Glarner» auf Twitter zurück. Ein unbekannter User hat den Account des Nationalrats «gekapert» und twittert seither als «andygIarner» drauflos. Um den Unterschied zu erkennen, muss man ganz genau hinschauen: Statt dem kleinen L des Originals hat die Parodie ein grosses i im Account-Namen. Optisch sieht der Name gleich aus - aber eben, technisch gesehen heisst der Twitter-Account Andy Giarner.

Auf diesem Account wird der Nationalrat in den abgesetzten Kurznachrichten kräftig aufs Korn genommen.

So schreibt der falsche Andreas Glarner, er habe vor, es mit einem neuen Hobby zu versuchen: dem Stricken.

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Zudem interessiert sich Fake-Glarner – der auf Nachfrage von BLICK sich einzig entlocken lässt, keiner Partei anzugehören – für das Wetter in Chiasso, dem Flüchtlingshotspot der Schweiz, warnt vor Asylbewerbern, die via den neuen Gotthard-Tunnel in die Schweiz einreisen und empfiehlt Hape Kerkelings Pilger-Roman «Ich bin dann mal weg!»

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Glarner will gegen Twitterer vorgehen

Während beim Lesen des ein oder anderen Tweets manch einer ein Schmunzeln nicht verkneifen kann, findet der Betroffene selbst die Aktion alles andere als lustig. Von BLICK auf den Fake-Account aufmerksam gemacht, kündigt Glarner sogleich an, gegen den Twitterer vorzugehen. Er stehe bereits in Kontakt mit dem IT-Sicherheitsbeauftragten des Bundes, sagt der SVP-Politiker. 

Es wäre nicht das erste Mal, dass Glarner gegen Twitterer, die ihn verunglimpfen, juristisch vorgeht. So hat er gegen drei User, die ihn auf Twitter verbal attackierten, bereits Strafanzeigen eingereicht. Ein Urheber habe nicht ermittelt werden können, zwei Untersuchungen seien noch hängig, sagt Glarner. (lha)

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