Nächste Woche berät der Ständerat die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative. Höchstwahrscheinlich wird sich das «Modell Müller» durchsetzen – eine leichte Verschärfung des vom Nationalrat geforderten Inländervorrang light.
So sollen gemäss Vorschlag von FDP-Ständerat Philipp Müller arbeitslose Inländer, die für eine offene Stelle in Frage kommen, zwingend zu einem Vorstellungsgespräch aufgeboten werden. Absagen müssen begründet werden.
Widersetzt sich eine Firma, drohen ihr eine Busse von maximal 40'000 Franken. SP und FDP unterstützen den Vorschlag. Wie stark damit die Zuwanderung gebremst werden kann, ist offen.
10'000 Personen weniger
Klar ist jedoch: Die Einwanderung in die Schweiz ist sowieso rückläufig. Von Januar bis Oktober sind netto 52'151 Personen eingewandert – knapp 10'000 oder 17 Prozent weniger als im Vorjahr, wie neuste Zahlen des Staatssekretariats für Migration (SEM) zeigen. Grund für die tiefere Zahl ist einerseits die geringere Einwanderung, andererseits die grössere Auswanderung.
Gehts auch in den beiden letzten Monaten dieses Jahres in dieser Grössenordnung weiter verzeichnet die Schweiz bis Ende Jahr eine Netto-Zuwanderung von rund 60'000 Personen.
Beliebt bei den Italienern
Es wäre der tiefste Wert seit Jahren. 2015 wanderten netto 71'495 Personen ein. 2014 waren es 78 902 und 2013 sogar 81'084.
Unter dem Strich am meisten Personen wanderten im laufenden Jahr aus Italien ein: 13'474 Italiener kamen, 5769 Personen gingen. Rang 2 der Zuwanderer belegt Frankreich, gefolgt von Deutschland.