Das könnte teuer werden!
SVP-Zeitung auf Parteikosten zurücksenden

Die SVP verschickt eine Zeitung in alle Schweizer Haushalte. Viele Blick.ch-Leser ärgern sich darüber – und wollen sie dafür finanziell abstrafen.
Publiziert: 15.11.2012 um 18:29 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2018 um 00:50 Uhr

«Ein ‹Extra›-Chäsblatt, was ich sicher nicht brauche! Zurück an den Absender, der auch gleich das Porto bezahlen soll», schreibt Blick.ch-Leser Urs Sonderegger über die neue SVP-Zeitung «Extrablatt». 

Diese wird er morgen – wie alle anderen Schweizer Haushalte auch – in seinem Briefkasten vorfinden. Die SVP verschickt ihr neues Kampfblatt in einer Auflage von vier Millionen (!) Exemplaren (Blick.ch berichtete).

Sonderegger ist nicht der einzige, der die «unerwünschte Werbung» auf Kosten der Volkspartei retour schicken will. Viele Blick.ch-Leser planen, das Gleiche zu tun, wie ein Blick in die Kommentarspalten zeigt. Funktioniert das?

Post-Sprecher: «Ja, das funktioniert»

«Ja, grundsätzlich schon», bestätigt Post-Sprecher Bernhard Bürki auf Anfrage. Damit es klappt, muss neben einem Vermerk wie «refusé» die Adresse des Parteisekretariats der SVP angegeben werden.

Für jede Zeitung, die unfrankiert in einem solchen Couvert bei der Partei eintrifft, muss diese das Porto übernehmen.

Konkret sind das 85 Rappen (B-Post) oder, falls jemand der SVP so richtig ans Bein pinkeln will, ein Franken für A-Post-Sendungen. Je mehr Leute sich an der Aktion beteiligen, desto höher die Kosten für die SVP.

Wie schmerzhaft dies für die Blocher-Partei ist, bleibt schwer abzuschätzen.

Denn Geldprobleme scheint die SVP nicht zu haben: 950'000 Franken lassen sich «Unternehmerpersönlichkeiten» aus der Partei den neusten Coup kosten.

«Stop Werbung!»-Kleber bringt nichts

Klar ist: Die Zeitung wird tatsächlich in jeden Briefkasten gestreut, auch in solche mit einem «Stop Werbung!»-Kleber.

Der Post bleibt keine Wahl: Denn sie unterscheidet zwar zwischen kommerziellen und offiziellen Sendungen. Doch Sendungen von Behörden, Verwaltung und politischen Parteien gehören zur «offiziellen» Sorte. (vuc)

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