Der «dicke Charly», wie er einst im Zürcher Milieu genannt wurde, sollte längst hinter Schloss und Riegel sein. Das Kantonsgericht St. Gallen hatte ihn 2011 wegen mehrfacher Vergewaltigung, Inzests und sexueller Nötigung zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt.
Opfer waren seine eigene Tochter und deren Freundin.
Das Bundesgericht bestätigte das Urteil gegen den bereits wegen Raubes und Drogenhandels vorbestraften Lastwagenchauffeur. Doch da hatte sich der Kinderschänder bereits nach Thailand abgesetzt.
Die kleine Tochter und deren Freundin missbraucht
Karl. B. hatte auf scheusslichste Weise sein Töchterchen zwischen ihrem siebten und zehnten Altersjahr sexuell ausgebeutet. Dessen gleichaltrige Freundin musste dasselbe Schicksal erdulden.
Im Frühjahr 1993 stellte der Kinderschänder seine Tochter und deren Freundin zwei Erwachsenen Männern zur Verfügung. «Zu diesem Zweck wurden die Kinder im Keller der Familienwohnung auf eine Matratze am Boden gefessselt», schreibt das Bundesgericht. «
Die zwei Männer vollzogen nacheinander den Beischlaf an je einem Kind, in Beisein von B.»
Die Täter hätten sich danach noch über die verängstigten Kinder lustig gemacht.
Flucht nacht Thailand
Doch statt seine Strafe abzusitzen, liess es sich Karl B. mit seiner thailändischen Ehefrau in der Provinz Phitsanulok, im Bezirk Makam Sung, etwa 350 Kilometer nördlich von Bangkok, gutgehen.
In einem Leserbrief aus der Ferne kritisierte ausgerechnet der Kinderschänder ein Schweizer Gericht, weil es im Fall eines pädophilen Lehrer zu mild geurteilt hatte. «Da kann ich nur sagen: Pfui», schrieb er empört.
Der an Fettleibigkeit erkrankte Pädosexuelle kassierte sogar noch eine IV-Rente aus der Schweiz. Der «Tages-Anzeiger» hatte in einer Serie über den unglaubliche Fall berichtet.
Am vergangenen Freitag wurde Charly B. nun auf Grund eines Rechtshilfeersuchens aus der Schweiz festgenommen. Acht Thais trugen den an einer Sauerstofflasche angeschlossenen Pädosexuellen auf einer Bahre aus dem Haus. Die spektakuläre Verhaftung wurde sogar im Lokalfernsehen gezeigt.
Nun soll der Kinderschänder ausgeliefert werden.