Er zählt zu den meistgesuchten Verbrechern der Welt: Jewgeni Bogatschow. Dem russische Hacker wird eine Vielzahl an Straftaten vorgeworfen. Bankbetrug, Geldwäsche und Zugriff auf geheime Daten sind nur ein kleiner Teil seiner Akte.
Das FBI, die Sicherheitsbehörde der USA, will das Computergenie deswegen um jeden Preis fassen. Drei Millionen Dollar Belohnung sind auf die Festnahme von Bogatschow ausgesetzt. Das ist die bislang höchste Summe für einen Cyberkriminellen.
Die Zeitung «New York Times» hat pikante Details über den Lebensstil des Flüchtigen veröffentlicht.
Er segelt gerne
Bogatschow gehört zwar zu den meistgesuchten Verbrechern der Welt, dennoch lässt sich der Hacker sorgenfrei die Sonne auf seine Glatze scheinen. Und zwar im Kur- und Badeort Anapa am Schwarzen Meer. Hier soll der Gesuchte ein schönes und ruhiges Leben führen. Mit Yacht, Luxusautos und einer stylischen Wohnung.
Zwei Fotos, die der «New York Times» vorliegen, zeigen das schrullige Computergenie ganz privat. In einem Leoparden-Pyjama präsentiert der Mann, der Millionen von Bankkonten geplündert hat, seine gefleckte Bengal-Katze. Das zweite Bild zeigt den 33-Jährigen ganz putin-like mit freiem Oberkörper am Steuer einer Luxus-Yacht. Bogatschow liebt es, auf dem Wasser zu sein.
Aber warum kann dieser gesuchte Cyberkriminelle solch ein Jet-Set-Leben führen, während das FBI drei Millionen auf seinen Kopf ausgesetzt hat?
Des einen Freud, des anderen Leid
Bogatschow hatte Zugang zu mehreren Millionen Computern in vielen verschiedenen Ländern. Egal, ob private Fotos, Verträge oder vertrauliche Dokumente, alles war für den 33-Jährigen einsehbar. Darunter auch Regierungscomputer. Ein gefundenes Fressen für den russischen Geheimdienst.
Ein FBI-Angehöriger verdächtigt den russischen Geheimdienst, die illegalen Zugänge von Bogatschow genutzt zu haben, um an wichtige Informationen zu gelangen. Besonders beliebt seien militärische Dokumente – auch von den USA.
Vielleicht ist der Cyberkriminelle Bogatschow deswegen auch noch immer auf freiem Fuss. Die russische Regierung schützt natürlich ihren besten Mann, und das nicht zu knapp.
Keine Auslieferung
So wie es bislang aussieht, wird Bogatschow noch weiter sein Luxusleben geniessen dürfen. Es gibt nämlich keinen speziellen Auslieferungsvertrag zwischen Russland und den USA.
Auch in seinem Heimatland braucht sich der Cyberkriminelle keine Sorgen zu machen. Für die russischen Behörden gibt es keinen Grund, den Hacker ins Gefängnis zu stecken. Er habe kein Verbrechen auf russischem Boden begangen. Deswegen gibt es auch keinen Grund für eine Festnahme.
Die Amerikaner glauben schon seit längerem, dass der russische Geheimdienst gesuchte Cyberkriminelle rekrutiert, statt sie ins Gefängnis zu stecken. (jmh)