Grab von BBC-Moderator Savile († 84) soll weg vom Friedhof
Toter unerwünscht

Jimmy Savile war nicht nur ein bekannter Moderator, er soll sich auch an Hunderten von Kindern vergriffen haben. Saviles prominentes Grab ist deshalb vielen Friedhof-Gängern ein Dorn im Auge.
Publiziert: 20.01.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:35 Uhr
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Immer mit Zigarre: Jimmy Savile.
Foto: Samir Hussein
Von Guido Felder

Er war einwiderliches Scheusal: Der beliebte englische Moderator und DJ Jimmy Savile hat offenbar Hunderte von Kindern und Jugendlichen sexuell belästigt, mehrere gar vergewaltigt. Die Schandtaten kamen erst nach seinem Tod ans Licht. Jimmy Savile starb 2011 im Alter von 84 Jahren.

Er wurde in einem schweren, goldfarbenen Sarg auf dem Friedhof in der nordenglischen Stadt Scarborough beigesetzt. Grabbeigaben: Sein grünes Berret der britischen Marine, seine Medaillen, ein paar seiner Lieblingszigarren sowie einige Rosenkränze. Dazu kam ein pompöser Grabstein.

Das wiederum passt den Angehörigen anderer Verstorbener nicht: Jeder Besuch auf dem Friedhof erinnere sie an das Scheusal, reklamieren sie.

Mittlerweile wurde deswegen der auffällige Grabstein entfernt. Kein leichtes Unterfangen: Der schwarze Brocken war mit zweieinhalb Tonnen Beton gefüllt, damit ihn Grabräuber nicht stehlen konnten.

Doch das genügt den Friedhofsbesuchern noch nicht: Sie fordern, dass Saviles Leiche exhumiert, verbrannt und an einem unbekannten Ort begraben wird. Behörden und Angehörige stimmten einer Umsiedlung zu. Saviles Neffe Guy Marsden sagt in der englischen Zeitung «Express»: «Wenn das Grab Kummer und Schmerzen verursacht, wollen wir auf jeden Fall auf den Wunsch der Einwohner von Scarborough eingehen.»

Tatsächlich war schon alles in die Wege geleitet. Der Friedhof hätte für die Ausgrabung zwei Tage geschlossen werden müssen. Doch dann weigerte sich Saviles Stiftung in letzter Minute, die 30 000 Franken für die Exhumierung zu bezahlen. So kann Jimmy Savile vorderhand weiter seine Totenruhe auf dem schönen Friedhof geniessen – bis jemand bereit ist, das Geld für die Umsiedlung auf den Tisch zu legen.

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