In der Schweiz sind über sechs Millionen Kreditkarten in Umlauf. Wer damit bezahlt, ist jedoch teils der Angeschmierte. Vor allem bei Onlinehändlern und in der Reisebranche sind Gebühren üblich. So kostet etwa bei der Swiss ein Flug von Zürich nach Kopenhagen und zurück 530 Franken. Zahlt man mit Visa oder Mastercard, kommen neun Franken extra dazu – ein Zuschlag von 1,7 Prozent.
«Eine solche Gebühr ist nicht mehr legitim», sagt Thomas Hodel (55) Geschäftsführer der Swiss Payment Association, welche die Kreditkartenherausgeber vertritt. «Ab dem 1.August kommt den Händler eine Zahlung via Kreditkarte durchschnittlich gleich teuer wie Barzahlung.»
Grund: Die Wettbewerbskommission (Weko) hat die Gebühren, welche die Banken abzwacken dürfen, um gut ein Drittel gesenkt. Den Händlern entstehen somit nur noch Kosten von 0,95 Prozent pro Kreditkartenzahlung. Bisher waren es rund 1,2 Prozent.
Deshalb hält die Swiss an Gebühren fest
Die Swiss hält trotzdem an ihren Gebühren fest. Schröpft die Airline ungerechtfertigt ihre Kunden? Kreditkartenzuschläge seien nach Schweizer Recht zulässig, sagt Swiss-Sprecherin Karin Müller. Einen kleinen Schritt macht die Swiss aber: Statt 1,7 Prozent schlägt sie künftig «nur» noch 1,5 Prozent drauf.
Das sei noch immer zu viel, findet Hodel. «Wenn bei Swiss durchschnittlich Kosten von 0,95 Prozent pro Kreditkartenzahlung anfallen, verstehe ich nicht, wieso vom Kunden eine Gebühr von 1,5 Prozent verlangt wird.»
An einer Taxe festhalten will auch der Reiseveranstalter Kuoni. Tui hingegen verhandelt mit seinem Zahlungsabwickler über eine Senkung der Gebühren. Bei Hotelplan entfallen künftig die Kosten von 20 Franken, die bisher bei einer Online-Buchung via Kreditkarte anfielen.
Die Gebühren ganz aufgegeben haben bereits die Onlinehändler Digitec/Galaxus, Microspot, Brack und Steg. Seit Juni verzichtet auch Media Markt darauf.