Werbeprodukt beleidigt Polizei
Kantonalbank tappt bei Geschenk-Aktion für Junge ins Fettnäpfchen

Mit einem modischen Portemonnaie geht die Freiburger Kantonalbank auf die Jagd nach neuen Jung-Kunden. Dummerweise übersah sie darauf ein kritisches Motiv. Dieses ist unter Umständen sogar strafbar.
Publiziert: 29.11.2018 um 12:47 Uhr
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Gut gemeint, aber sehr daneben: Das trifft auf das Design des Portemonnaies zu, mit dem die Freiburger Kantonalbank um junge Neukunden warb. Denn darauf stehen die Buchstaben A.C.A.B. - «All Cops Are Bastards». Der Spruch ist unter anderem bei Neonazis beliebt.
Foto: Instagram

Jung, hip, cool – so wollte die Freiburger Kantonalbank FKB mit ihrer Werbeaktion für Jugendliche daherkommen. Dabei ist die Bank aber mit vier Buchstaben übers Ziel hinausgeschossen, wie das Portal «Finews» berichtet

Es geht um die Abkürzung A.C.A.B. Diese ziert ein Portemonnaie, das die Bank als Geschenk für eine Kontoeröffnung verteilen wollte. Dumm nur, dass die Buchstabenfolge für «All Cops Are Bastards» steht – zu Deutsch «Alle Polizisten sind Bastarde». 

Unter Umständen strafbar

Was die Freiburger Kantonalbank damit sagen wollte, ist unklar. Der Ausdruck A.C.A.B. wird in der Punk-, der Hooligan- und auch in der Neonazi-Szene verwendet, wie «Finews» schreibt. In der Schweiz, wie auch in anderen Ländern, ist die Buchstabenfolge sogar strafbar. Hierzulande aber nur, wenn sich diese an einzelne Polizisten als Personen richtet. Das hielt ein Gerichtsurteil vor drei Jahren fest.

Beim Portemonnaie der FKB ist dies natürlich nicht der Fall. Eine Sprecherin bedauert denn auch das Versehen. Per sofort seien die Werbeprodukte aus dem Sortiment entfernt worden. Neukunden, die schon eine der Geldtaschen besitzen würden, könnten diese gegen eine Alternative umtauschen. Auch ein neues Portemonnaie ohne die kritischen Buchstaben sei geplant. Vielleicht sollte die FKB ihre nächsten Produkte zur Sicherheit von Jungen überprüfen lassen. (jfr)

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