Ticketcorner und Starticket dürfen ersteinmal nicht unter ein Dach. Die beiden grössten Schweizer Anbieter von Konzert- und Eventtickets bekommen nicht die Erlaubnis für einen Zusammenschluss. Das teilte die Wettbewerbskommission (Weko) am heutigen Dienstag mit. «Das neue Unternehmen hätte eine verstärkte marktbeherrschende Stellung erhalten und damit den wirksamen Wettbewerb im Fremdvertrieb von Tickets beseitigt», schreibt die Weko.
Die beiden Unternehmen stellen Software-Lösungen zur Verfügung, um den Ticketvertrieb selbst vorzunehmen, was man Eigenvertrieb nennt. Ticketcorner und Starticket verkaufen ausserdem Tickets im Internet und auf Papier, was man Fremdvertrieb nennt.
Und genau hier sieht die Weko ein Problem: «Das geplante Zusammenschlussvorhaben hätte es den beiden Unternehmen erlaubt, den Schweizer Markt für Fremdvertrieb von Tickets zu kontrollieren und den wirksamen Wettbewerb zu beseitigen.»
Zudem fielen bei der Entscheidung der Weko die Eigentümer-Verhältnisse ins Gewicht. Denn Ticketcorner gehört – wie die BLICK-Gruppe – zu Ringier. Starticket dagegen zu Tamedia. Diese Anbindung an diese beiden Mediengruppen hätte zusätzlich die Stellung des neuen Billet-Unternehmens auf dem Markt verstärkt.
Der Entscheid der WEKO kann an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden. Beide Unternehmen behielten sich nun vor, dies zu tun, heisst es in einer Mitteilung von Ticketcorner.
«Wir bedauern, dass der geplante Zusammenschluss zwischen Ticketcorner und Starticket durch die WEKO nicht bewilligt wurde. Nach Studium der Begründung werden wir beurteilen, ob wir den Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht anfechten», so Ticketcorner-CEO Andreas Angehrn.