Man werde das Versprechen nicht einhalten können, die Ölproduktion um 26'000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag auf 522'000 Barrel zu senken, sagte Ecuadors Ölminister Carlos Perez in der Nacht auf Dienstag (MESZ) dem Fernsehsender Teleamazonas.
Kleiner Fisch, aber...
Als Grund für den Ausstieg aus der Förderkürzung nannte Perez die leere Staatskasse. Zwar steht das südamerikanische Land nur für einen relativ kleinen Teil der Opec-Produktion – allein die Produktion Saudi-Arabiens beträgt nach Angaben des Kartells etwa das 20-fache. Experten warnen jedoch vor einem Dominoeffekt, falls andere Länder folgen sollten.
Mehr als ein halbes Jahr nach der Opec-Einigung im Schulterschluss mit Russland ist die Bilanz ernüchternd. Nur zwischenzeitlich gelang es, den Ölpreis über 50 Dollar je Barrel zu heben. Inzwischen ist der Preis wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor dem Beschluss.
Auch eine Verlängerung der Förderkürzung bis März 2018 konnte daran nichts ändern. Fachleute führen den Misserfolg vor allem auf eine gestiegene Förderung in den USA zurück.
Weniger Disziplin
Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) hat die Opec-Allianz im Juni nur noch 78 Prozent der beschlossenen Kürzungen umgesetzt, nachdem sie die Selbstverpflichtung zuvor fünf Monate lang fast vollständig erfüllt hatte – ohne dadurch einen Preisanstieg im erhofften Ausmass erreicht zu haben.
Zuletzt ist die Opec-Produktion insgesamt sogar gestiegen, auch weil die Mitgliedsländer Libyen und Nigeria, die nicht an der Förderkürzung beteiligt sind, ihre Produktion ausgeweitet haben. (SDA)