Das dürfte schmeicheln. Firmen, die viele Frauen auf Chefpositionen einstellen, erzielen mehr Gewinn. Das belegt eine international breit angelegte Studie des renommierten Peterson Institute for International Economics in Washington (USA).
Die Denkfabrik untersuchte rund 22'000 öffentlich gehandelte Firmen in 91 Ländern. Davon 207 aus der Schweiz. Die Studienergebnisse bieten Stoff für die Diskussion um eine Frauenquote.
Frauenquote alleine nützt nichts
Denn offenbar steigert eine Quote an sich den Gewinn eines Unternehmens nicht. Auch eine weibliche Geschäftsführerein (CEO) hatte noch keinen Einfluss auf den Erfolg. Doch je mehr Frauen auf dem C-Level angestellt sind, desto höher ist der Gewinn. Auf dem C-Level wären etwa CFO (Finanzchefin) oder COO (Chefin für das operative Geschäft).
Das beste Mittel, um Frauen in Führungspositionen zu bringen, sind laut Studie Massnahmen, die sich von der Grundschule bis zur Anstellung und Mutterschaft durchziehen.
Förderprogramme für Frauen, staatlich finanzierte Kinderbetreuung und besonders ein grosszügiger Vaterschaftsurlaub helfe den Frauen, sich in höhere Positionen zu befördern.
60 Prozent mit rein männlichem Verwaltungsrat
Dass viele Firmen die Frauenpower noch nicht für sich entdeckt haben, zeigt die Statistik: 2014 hatte ein Drittel der weltweit untersuchten Firmen weder Frauen im Verwaltungsrat noch auf dem C-Level. 60 Prozent hatten keine weiblichen Verwaltungsräte, die Hälfte keine Frauen in Top-Führungspositionen und fast nur 5 Prozent hatten einen weiblichen CEO.
In der Schweiz haben Männer das Sagen
Auch die Schweiz tut sich schwer. 27 der 100 grössten Firmen haben immer noch einen rein männlichen Verwaltungsrat. In Grossbritannien etwa haben alle hundert mindestens eine Verwaltungsrätin.
Prominenteste Powerfrau ist Magdalena Martullo-Blocher (46). Die Ems-Chefin steigerte dieses Jahr den Konzerngewinn um fast 10 Prozent auf 383 Millionen Franken.