Für die Kundgebung mobilisiert haben vornehmlich Gruppierungen aus den links-autonomen Lager. Am Samstagnachmittag versammelten sich die Kundgebungsteilnehmenden gegen 14 Uhr beim Berner Käfigturm und zogen dann mit bunten, stinkenden Rauchbomben und Transparenten, begleitet von lauten Sprechchören und Knallpetarden durch die Innenstadt.
Sie kritisieren das Word Economic Forum (WEF) im Internet als «Zelebrierung der angeblich unendlichen Möglichkeiten des Kapitalismus». Das kapitalistische System, das in Davos «abgefeiert wird», produziere aber nur Krisen und Unterdrückung.
Ein System, das auf unbegrenztes Wachstum setze, ziehe seinen Erfolg aus Ungleichheit und Konkurrenz. Doch die Logik des Profits kenne keine Moral und mache weder Halt vor Menschen noch Umwelt, heisst es in einem vor Ort verteilten Flyer der Veranstalter.
Der Kundgebungszug zog durch die Markt- und die Kramgasse hinunter, machte auf Höhe Rathaus kehrt und bewegte sich auf der gleichen Route zurück Richtung Bahnhof. Von dort ging es Richtung Schützenmatte, wo sich die Kundgebung gegen 15 Uhr auflöste.
Die Polizei hielt sich weitgehend im Hintergrund. Einzig an neuralgischen Stellen wie etwa am Bahnhof waren Polizeieinheiten in Vollmontur zu sehen. Namentlich der Bundesplatz war abgeriegelt. Dort waren vergitterte Wagen und Wasserwerfer postiert.
Die Bernerinnen und Berner nahmen die Kundgebung und die Polizeipräsenz mit Gelassenheit. Kurz vor Kundgebungsbeginn tummelten sich noch zahlreiche Kinder und Familien auf der kleinen Eisbahn auf dem Bundesplatz, unmittelbar neben der Polizeiabsperrung.
Der öffentliche Verkehr in der Innenstadt war während der Kundgebung zum Teil behindert.
Zum 47. Weltwirtschaftsforum vom 17. bis 20 Januar werden in Davos führende Vertreter aus Weltwirtschaft und Politik erwartet. Im Vorfeld und während der Veranstaltung kam es fast immer zu verschiedenen Kundgebungen, so auch in Bern. (SDA)