«Etwa drei bis vier Prozent der Bevölkerung tun falsche Dinge unter jeden Umständen», sagt Tidjane Thiam (55), Chef der Credit Suisse, an der Bilanzmedienkonferenz. Die CS würde zwar versuchen, solche Menschen erst gar nicht einzustellen. Aber ganz vermeiden liesse sich dies wohl nie.
So erklärt Thiam, dass seine Bank – wie auch Konkurrenten – immer wieder mit Rechtsfällen zu kämpfen haben, weil Mitarbeiter sich falsch verhielten. Erst vor wenigen Tagen wurde ein früherer Mitarbeiter der CS in Genf verurteilt, der Millionen Kundengelder ergaunerte. Der Schaden für die Kunden der Bank: 143 Millionen Franken.
Höhere Boni in Aussicht
Das ist kein Einzelfall. Die CS ist immer wieder mit Rechtsfällen konfrontiert. Trotz aller Fehler der Mitarbeiter stellt Thiam viel Geld für Boni bereit. Wie die «Schweiz am Wochenende» berichtete, soll der Boni-Topf mit insgesamt 3,4 Milliarden Franken gefüllt sein. Gemäss der Bank sollen es drei Prozent mehr sein, als im vergangenen Jahr. Wer genau wie viel einsackt, ist noch unklar. CEO Tidjane Thiam dürfte kaum leer ausgehen. 2016 wurde er mit 10,24 Millionen Franken entlöhnt – inklusive Boni.
Das Verhältnis stimmt nicht
Die Boni-Kultur findet der Finanzexperte Adriano Lucatelli falsch. «Es braucht einen Kulturwandel in den Banken», sagt er. «Ethisches Verhalten, das auf Qualität und nicht nur auf Erträge fokussiert, muss von oben im täglichen Geschäft vorgelebt werden», so Lucatelli, der selber in Managementpositionen bei der Credit Suisse und der UBS arbeitete, bevor er mit dem Robo-Advisor Descartes sein eigenes Finanzunternehmen gründete.
«Damit die Kultur sich verändert, braucht es auch Anpassungen beim Salärsystem», ist er überzeugt. Die Boni seien im Verhältnis zum Fixsalär zu hoch. «Kurzfristige Erfolge werden belohnt, statt langfristige Qualität.»
CS könnte mit Automatisierung noch viel sparen
«Das aktuelle Boni-System verleitet Banker dazu, hohe Risiken einzugehen, denn Verluste müssen nicht sie, sondern die Aktionäre tragen», sagt Hedgefonds-Manager Rudolf Bohli, der CS-Aktien im Wert von rund 100 Millionen Franken besitzt (Stand Ende Januar).
Er fordert unter anderem, dass die CS das risikoreiche Investmentbanking verkauft. Zudem pocht er auf eine weitere Digitalisierung der Bank. Diese biete grosse Chancen für die CS, die Kosten zu senken. «Die US-Internetbank Charles Schwab arbeitet in der Vermögensverwaltung mit einem Fünftel der Kosten der CS», sagt er. Die Banken hätten noch grosse Automatisierungspotenziale. Im Vergleich zu Industriefirmen seien sie weit zurück, was den Automatisierungsgrad betreffe.
«Die Produkte, welche Banken in der Vermögensverwaltung anbieten, haben sich in den vergangen 60 Jahren kaum verändert», bemerkt Bohli: Aktien, Obligationen und Fonds. Der Kaufprozess dieser Produkte könnte automatisiert werden, was Kosten und damit die Preise für die Kunden senke. Die Bank, die zuerst vollständig digitalisiere, habe die Chance, den Weltmarkt zu erobern, wie es Amazon im Detailhandel gelungen sei.
Unter den Aktien der zwanzig grössten Schweizer Firmen im Aktienindex SMI haben die Finanztitel besonders viel Wert verloren. Die beiden Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS waren die grössten Verlierer. Die CS verlor sechs Prozent und die UBS vier. Der Rückversicherer Swiss Re gab 3,8 Prozent ab. Sowohl CS wie auch UBS haben in den vergangen Monaten besonders viel Wert gewonnen und fallen nun dementsprechend schnell. Die CS etwa war im vergangenen September noch erst 14 Franken wert, ist dann rasant auf 18 Franken gestiegen, jetzt ist sie wegen des Kursrutsches wieder für 16.70 Franken zu haben. Beim Rückversicherer Swiss Re liegt der Fall etwas anders: Sie besitzt selber ein grosses Aktienportfolio, das vom Kursrutsch in Mitleidenschaft gezogen wird.
Es gab keine Gewinner im SMI, dem Leitindex der Schweizer Börse. Noch am wenigsten verloren haben die Aktien von Swisscom, Givaudan und Roche. Allen drei ist gemein, dass ihre Geschäftseinnahmen relativ unabhängig davon sind, wie gut die Wirtschaft läuft. Die Pharmazeutika von Roche werden gebraucht, ob die Konjunktur im Hoch ist oder in der Flaute. Das gilt auch für den Telekomkonzern Swisscom und den Riechstoffhersteller Givaudan.
Unter den Aktien der zwanzig grössten Schweizer Firmen im Aktienindex SMI haben die Finanztitel besonders viel Wert verloren. Die beiden Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS waren die grössten Verlierer. Die CS verlor sechs Prozent und die UBS vier. Der Rückversicherer Swiss Re gab 3,8 Prozent ab. Sowohl CS wie auch UBS haben in den vergangen Monaten besonders viel Wert gewonnen und fallen nun dementsprechend schnell. Die CS etwa war im vergangenen September noch erst 14 Franken wert, ist dann rasant auf 18 Franken gestiegen, jetzt ist sie wegen des Kursrutsches wieder für 16.70 Franken zu haben. Beim Rückversicherer Swiss Re liegt der Fall etwas anders: Sie besitzt selber ein grosses Aktienportfolio, das vom Kursrutsch in Mitleidenschaft gezogen wird.
Es gab keine Gewinner im SMI, dem Leitindex der Schweizer Börse. Noch am wenigsten verloren haben die Aktien von Swisscom, Givaudan und Roche. Allen drei ist gemein, dass ihre Geschäftseinnahmen relativ unabhängig davon sind, wie gut die Wirtschaft läuft. Die Pharmazeutika von Roche werden gebraucht, ob die Konjunktur im Hoch ist oder in der Flaute. Das gilt auch für den Telekomkonzern Swisscom und den Riechstoffhersteller Givaudan.
Die Credit Suisse hat gestern das dritte Mal in Folge ein negatives Jahresresultat präsentiert. 2017 beträgt der Verlust 983 Millionen Franken. In den zwei Vorjahren lag das Minus noch bei 2,9 respektive 2,7 Milliarden Franken. Schuld ist die neue Steuerreform von US-Präsident Donald Trump (71): In Zukunft kann die CS davon zwar profitieren, zuerst aber muss die Bank einen grossen Abschreiber machen. Für das laufende Jahr ist CEO Tidjane Thiam (55) vorsichtig optimistisch. Nochmals sparen und mehr verdienen, ist das Ziel. Positiv reagierte gestern die Börse. Die CS-Aktie schloss mit 3,8 Prozent ins Plus.
Die Credit Suisse hat gestern das dritte Mal in Folge ein negatives Jahresresultat präsentiert. 2017 beträgt der Verlust 983 Millionen Franken. In den zwei Vorjahren lag das Minus noch bei 2,9 respektive 2,7 Milliarden Franken. Schuld ist die neue Steuerreform von US-Präsident Donald Trump (71): In Zukunft kann die CS davon zwar profitieren, zuerst aber muss die Bank einen grossen Abschreiber machen. Für das laufende Jahr ist CEO Tidjane Thiam (55) vorsichtig optimistisch. Nochmals sparen und mehr verdienen, ist das Ziel. Positiv reagierte gestern die Börse. Die CS-Aktie schloss mit 3,8 Prozent ins Plus.