Über Gründe schweigt er
Oberster SBB-Polizist wirft das Handtuch

Vor drei Jahren wurde Jürg Monhart Chef der Transportpolizei der SBB. Nun gibt er die Leitung per sofort ab. Warum, ist nicht bekannt.
Publiziert: 17.08.2018 um 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:13 Uhr
Foto: KEY

Der Kommandant der SBB Transportpolizei nimmt den Hut. Oberst Jürg Monhart gebe sein Amt ab, teilten die SBB am Freitag mit. Interimistisch übernimmt sein Stellvertreter Anton Emmenegger das Kommando.

Monhart war im April 2014 ebenfalls als Stellvertreter des damaligen Kommandanten Harry Wessner ad interim ins Amt gekommen. Im Juli 2015 beförderte die damalige SBB-Personenverkehrschefin ihn zum Oberst und zum Chef der Transportpolizei.

Den SBB-Angaben zufolge entschloss er sich, die Leitung per sofort abzugeben. Über Gründe schwieg sich das Unternehmen aus. Mit der Stellenübernahme durch Emmenegger sind der Bahn zufolge Kontinuität und Weiterentwicklung im Korps sichergestellt.

Er leitete Tests mit Bodycams

In einer Würdigung hielten die SBB fest, Monhart habe das Korps professionalisiert und die Zusammenarbeit mit den Kantonspolizeien und anderen Blaulichtorganisationen verbessert. Mit Fachkompetenz und Engagement habe er einen Beitrag geleistet, dass sich die Reisenden und SBB-Mitarbeitenden sicher fühlen könnten.

Zudem setzte sich der ausgeschiedene Kommandant für Ausbildung und taktische Weiterentwicklung des SBB-Polizeikorps ein. Unter seine Ägide fielen auch Tests mit mobiler Videoüberwachung, den sogenannten Bodycams.

Unzufriedene Transportpolizisten

Die Suche nach einem neuen Kommandanten wurde eingeleitet. Die Transportpersonalgewerkschaft SEV hatte nach einer Personalumfrage im Frühling Handlungsbedarf bei der Transportpolizei angemeldet. Dem Korps drohe das Personal davonzulaufen.

Während die Tessiner Transportpolizisten zufrieden waren, erwies sich die Lage in der West- und Deutschschweiz als finster. Die Mitarbeitenden dort waren mit Toureneinteilung, Arbeitsanweisungen und -abläufen sowie anderen Faktoren mehrheitlich unzufrieden. Ihren Chefs in den Regionen stellten sie im Gegensatz zu den Tessinern schlechte Noten aus. Mit Monhart waren sie hingegen wieder recht zufrieden.

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