Werner Hösli (55) hat dem Einkaufstourismus den Kampf angesagt. In einem Vorstoss verlangt der SVP-Ständerat, dass der Freibetrag bei Auslandeinkäufen drastisch gesenkt wird.
Heisst: Aktuell können Herr und Frau Schweizer für 300 Franken im Ausland posten, ohne dafür eine Mehrwertsteuer zahlen zu müssen. Hösli will den Freibetrag auf 50 Franken senken. Der Glarner will so den Einkaufstourismus eindämmen.
Eine erste Hürde hat er geschafft: Gestern wurde der Vorstoss von der kleinen Kammer an die zuständige Wirtschaftskommission überwiesen. Diese soll die Wirksamkeit der Idee prüfen.
Mehr Steuergerechtigkeit
Dafür gibt es Applaus vom Detailhandel. «Es ist gut, dass sich die Kommission der Thematik annimmt, mit Fokus auf eine effiziente und zielführende Lösung», sagt Patrick Marty, Sprecher der Interessengemeinschaft Detailhandel. Diese vertritt Coop, Migros, Manor und Denner.
Allerdings möchte Marty noch einen Schritt weiter gehen. «Wir schlagen eine ganzheitliche Herangehensweise vor. Wer sich die deutsche Mehrwertsteuer rückerstatten lässt, soll die Schweizer Mehrwertsteuer zahlen», sagt er. Es ginge ihm dabei schlicht um Steuergerechtigkeit gegenüber dem Inlandkonsumenten.
Entsteht damit nicht ein Bürokratiemonster? Marty winkt ab. «Im Zeitalter der Digitalisierung ist es möglich, entsprechende Massnahmen schlank und unkompliziert umzusetzen», sagt er. (bam)