Das solle sich nun ändern. «Derzeit entspricht unser Marktanteil bei den KMU etwa 13 Prozent - das entspricht nicht unseren Zielen», sagte Weber am Donnerstag in Zürich. Nun wolle die Grossbank die Kunden wieder gezielt zurückholen.
Die Finanzkrise hat das Verhältnis zwischen KMU und Grossbanken stark durchgerüttelt. «Die KMU machten sich 2008 grosse Gedanken darüber, welche Banken überhaupt überleben werden», sagte Thomas Knecht, Verwaltungsratspräsident der Reiseanbietergruppe Knecht Holding.
Gemeinsam mit den später eingeführten Negativzinsen habe das dazu geführt, dass die Unternehmen die Zahl ihrer Bankbeziehungen vergrössert hätten - mit grossen Kosten für beide Seiten.
«Es ist fast ein Antiloyalitätsprogramm, das der Bankensektor hier durchgeführt - natürlich unfreiwillig», sagte Knecht. Das sei aber langfristig für beide Seiten nicht sinnvoll. Es brauche daher wieder Anreize, mehr Geld bei einer Bank zu konzentrieren.
Kein Problem sahen sowohl Knecht als auch Weber in einer mangelnden Kreditvergabe an KMU: «Die Kreditklemme ist ein Mythos», betonten sie beide.
«Die Banken sind sehr grosszügig bei der Belehnung von Immobilien - auch Geschäftsimmobilien - und Investitionsgütern», sagte Knecht. Zurückhaltender seien sie allerdings bei neuen Geschäftsmodellen. «Ob das richtig war oder nicht, muss die Zukunft weisen.»
Weber sieht hier vor allem den Finanzplatz als Ganzes in der Pflicht: «Wir müssen innovativer werden.» Traditionell werde Wagniskapital weniger von Banken als von spezialisierten Firmen und Fonds gestellt.
Allerdings räumte er ein: «In der Regulierungsphase ist die Neukreditvergabe etwas in den Hintergrund getreten.» Nun sei man jedoch mit der Regulierung soweit. «Jetzt können wir bei der Kreditvergabe wieder stärker auf Innovation setzen.» (SDA/zas)