Sexismus-Vorwürfe
Muss Uber-Chef Travis Kalanick abfahren?

Travis Kalanick fällt derzeit mehr denn je mit Negativ-Schlagzeilen auf. Nach den letzten Sexismus-Vorwürfen erwägt nun der Verwaltungsrat des Taxidienstes Uber, den CEO in den Zwangsurlaub zu schicken.
Publiziert: 12.06.2017 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:34 Uhr
Travis Kalanick (40), CEO des Fahrdienstanbieters Uber, war in den letzten Monaten immer wieder grosser Kritik ausgesetzt.
Foto: AP
Vinzenz Greiner

Der US-Fahrdienstanbieter Uber steckt in der Krise. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, wird Senior-Vizepräsident Emil Michael (44) wohl noch am heutigen Montag abtreten. Damit wäre die Nummer zwei hinter CEO Travis Kalanick (40) weg vom Fenster.

Laut der Zeitung soll der Verwaltungsrat am Wochenende nicht nur die Zukunft von Michael, sondern auch jene von Kalanick diskutiert haben. Im Raum steht offenbar eine Beurlaubung des CEOs. Spekuliert wird auch schon, dass der Verwaltungsrat ihm eine andere Rolle im Unternehmen zuweist.

Vorwurf von sexueller Belästigung und Diskriminierung

Dies will der Verwaltungsrat offenbar morgen Dienstag bekannt geben. Dann wird das Gremium auch kommunizieren, welche Massnahmen gegen Sexismus und Diskriminierung ergriffen werden sollen, zu denen ein Untersuchungsbericht verfasst wurde. Die Ermittlungen wurden von Ex-Justizminister Eric Holder (47) geleitet. In einem ersten Schritt waren rund 20 Mitarbeiter entlassen worden.

Die Untersuchungen waren eingeleitet worden, nachdem eine ehemalige Software-Entwicklerin von sexuellen Belästigungen und Diskriminierung berichtet hatte. Uber-CEO Kalanick geriet dadurch noch stärker unter Druck.

Uber-CEO Kalanick entschuldigte sich für unflätiges Verhalten

Unter grossem Druck steht er schon seit längerem. Kalanick hatte während einer Uber-Fahrt mit dem Fahrer heftig diskutiert. Dieser veröffentlichte ein Video des unflätig und arrogant daherredenden Uber-Chefs. Der kroch öffentlich zu Kreuze und gestand, er habe Defizite in der Personalführung und brauche Hilfe.

Kürzlich entliess Uber zudem den Chef des Roboterwagenprogramms, Anthony Levandowski (37). Der ehemalige Google-Mitarbeiter soll laut Klage der Google-Schwesterfirma Waymo für seine Uber-Tätigkeit gestohlene Technologie genutzt haben.

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