Letztes Jahr mussten die SBB 11 Millionen Franken abschreiben, weil Schwarzfahrer ihre Bussen nicht bezahlten. Der «Tages-Anzeiger» schätzt, dass es sich um rund 100'000 Bussen für die Jahre 2013 und 2014 handelt. Die SBB bestätigen die Zahl nicht.
Letzten Herbst sagte eine Sprecherin gegenüber «20 Minutes», dass «zwischen 40 und 70 Prozent» der Gebüssten ihre Busse ignorieren. Warum lassen sie Bundesbahnen ungestraft davon kommen?
Kontrollen seien dazu da, Einnahmeausfälle möglichst gering zu halten und nicht, um Geld einzunehmen, hiess es damals. «Bei gewissen Kundengruppen» sei der Aufwand zu hoch, um über den Rechtsweg an das Geld zu kommen.
Also lohnt es sich, ohne Ticket zu fahren? Tatsächlich sei das Signal gegenüber Schwarzfahrern «eine Katastrophe», sagt Kurt Schreiber, Präsident des öV-Vereins Pro Bahn, zum «Tages-Anzeiger». Man müsse die Gesetzeslücken schliessen.
Das Konsumentenforum kritisiert, «dass die ehrlichen Kunden für die Versäumnisse der SBB aufkommen müssen». (alp)