Peter Spuhler (58) gibt seinen Posten als CEO bei Stadler Rail ab. Nach 30 Jahren in der operativen Verantwortung konzentriert er sich nun auf das Amt des Verwaltungsratspräsidenten, teilte Stadler am Mittwoch mit.
Per 1. Januar 2018 übernimmt Thomas Ahlburg neu die Funktion des Group CEO von Stadler. «Mit Thomas Ahlburg übernimmt ein Wegbegleiter meine Nachfolge, der mich in den letzten Jahren aus unternehmerischer, führungstechnischer, fachkundiger und vor allem auch aus menschlicher Sicht restlos überzeugt hat», sagt Spuhler.
Spuhler bleibt Hauptaktionär
Thomas Ahlburg führt seit 2012 das grösste Werk der Stadler-Gruppe in Bussnang TG und ist stellvertretender Group CEO. Der 47-jährige ETH-Ingenieur hatte vor seinem Wechsel zu Stadler die Leitung des Bombardier-Werks im deutschen Görlitz inne.
Spuhler bleibt mit 80 Prozent der Aktien Haupteigentümer von Stadler – 10 Prozent der Aktien befinden sich bei der RAG Stiftung und weitere 10 Prozent bei etwa 160 Kadermitarbeitern. Der ehemalige SVP-Nationalrat hatte 1989 die Thurgauer Firma für ungefähr 4,5 Millionen Franken gekauft. Damals zählte sie 18 Mitarbeiter – heute sind es über 7000.
Folgt die Rückkehr in die Politik?
Dass die Mitteilung am Tag der Bundesratswahl erfolgte, ist kein Zufall. Kehrt Spuhler, der von 1999 bis 2012 im Nationalrat sass, wieder zurück ins Bundeshaus? Im Gespräch ist er etwa für den Ständerat. Vor einem Jahr sagte er zumindest im Interview mit der «NZZ», dass er sich vorstellen könne, für den Thurgau in den Ständerat zu gehen.
Der Zürcher SVP-Kantonsrat Claudio Schmid handelt Spuhler auf Twitter bereits als Nachfolger für Ueli Maurer (66).
«Zuerst müsste es eine Vakanz geben»
Hat auch Spuhler wieder Lust auf ein politisches Amt? BLICK-Reporter Marco Latzer fuhr heute ins Stadler-Werk nach Bussnag TG und fühlte dem abtretenden CEO auf den Zahn. «Ich will nicht zurück in den Nationalrat, ich wollte nie Bundesrat werden und im Ständerat stellt sich momentan die Frage nicht.» Er sei politisch nach wie vor sehr interessiert, sagt Spuhler. Dass er zurückkehre sei im momentan kein Thema. Und Bundesrat? «100 Prozent Nein.»
Und doch ist Spuhler einem Amt nicht abgeneigt: «Zuerst müsste es eine Vakanz geben. Dann müsste die Partei anfragen. Und dann müsste ich es mit meiner Familie besprechen.» Er müsse nicht «umsverrecken» zurück in die Politik - «aber ich würde es zumindest prüfen.» (pbe/bö)