Der abrupte Schweizer Abschied des italienischen Modehändlers OVS trifft auch Coop und Migros. Das schreibt die «Handelszeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe. 55 der insgesamt 140 OVS-Filialen waren in Schweizer Shopping-Centers eingemietet. Rund ein Drittel von diesen gehört Coop und Migros. Konkret verliert Coop 11 und Migros 13 OVS-Standorte in eigenen Shopping-Centern – und damit wertvolle Mieteinnahmen.
Noch stärker betroffen als die beiden Grossverteiler ist der Immobilien-Konzern Privera aus Wallisellen ZH: Er verliert OVS an 20 Standorten als Mieter.
Tempo ist ein Problem
2017 wurden in Schweizer Einkaufszentren durch das Aus des Modehändlers Yendi sechzig Flächen frei. Die OVS-Nachmieter-Suche wird sich für Coop und Migros aber schwieriger gestalten, sagt Shopping-Center-Experte Marcel Stoffel: «Der Fall OVS ist für die Shopping-Centers gravierender, weil die OVS-Verkaufsflächen markant grösser sind als jene, die damals durch Yendi frei wurden.»
Es gebe nur wenige Anbieter, die als Nachmieter für die grossen OVS-Flächen infrage kommen, sagt Stoffel. «Erschwerend kommt dazu, wie schnell das Aus von OVS kam. Den Center-Managern fehlte die Zeit, um schnell Nachfolger für die leeren Flächen zu finden.» (kst/jfr)