Neue Preispolitik mit Swisspass
Schlechter SBB-Deal für Junge

Wer das SBB-GA monatlich bezahlt, muss gleich nach dem 25. Geburtstag für den Swisspass tiefer in die Tasche greifen. Das war bisher nicht so.
Publiziert: 10.03.2017 um 18:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:39 Uhr
Wer das GA monatlich bezahlt, legt drauf.
Foto: Keystone
Michael Bolzli

Ein Generalabonnement ist eine teure Sache. Für ein GA der 2. Klasse verlangen die SBB aktuell 3860 Franken pro Jahr. BLICK-Leser F. A.* ist das zu teuer. Er zahlt das Abo darum monatlich.

Doch mit seinem 25. Geburtstag kam der Ärger: Die SBB schickten ihm, wie jeden Monat, einen Einzahlungsschein. Doch dieses Mal war der Betrag höher: «Auf einen Schlag zahle ich pro Monat 95 Franken mehr», ärgert sich der Leser.

Grund: Wer mindestens 25 Jahre alt ist, muss den Erwachsenentarif bezahlen. Dann kostet das Generalabonnement 340 Franken pro Monat, für ein Junior-Abo sind es 245 Franken. 

Nur für Kunden, die monatlich bezahlen

Pikant: Würde A. das GA nicht monatlich abstottern, könnte er noch vom Juniortarif profitieren. Er hat das Abonnement im Dezember gebucht. Hätte er damals den gesamten Jahresbetrag bezahlt, müsste A. erst im kommenden Dezember den Erwachsenentarif zahlen. 

Für die Abopreise ist der Verband Öffentlicher Verkehr verantwortlich: «Beim Swisspass wird der Preis sofort zum nächsten Intervall angepasst», sagt Sprecher Roger Baumann. Je nach ursprünglicher Kundenpräferenz also entweder monatlich oder jährlich.

Als es den Swisspass noch nicht gab, war das anders. Man löste das GA in der Regel für ein Jahr – selbst wenn man es monatlich bezahlte. Konsequenz: Wer ein Junior-GA löste, zahlte bis zur Erneuerung jeden Monat den Juniortarif, auch wenn der Besitzer inzwischen 25 Jahre alt geworden war. Das neue System hat aber auch einen Vorteil: Wer ab 65 Jahren ein Senioren-GA zugut hat, zahlt nach dem 65. Geburtstag automatisch nur noch den vergünstigten Seniorentarif.

Aufschlag für Monats-Abo

Diese Preispolitik trifft viele: Von den 470’000 GA-Kunden bezahlen aktuell 20 Prozent ihr Abonnement monatlich. Wer monatlich bezahlt, legt aber immer drauf, je nach Abo bis zu 34 Prozent (BLICK berichtete). 

A. wird sein GA nicht abgeben, er braucht es für seinen Arbeitsweg. Und er wird das Abo weiterhin monatlich bezahlen. «Ich kann es mir zurzeit schlicht nicht leisten, 3800 Franken auf einen Schlag auszugeben.»

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