Neue Auflade-Regeln für Tesla-Supercharger
Elon Musk zieht Regierungen den Stecker

Tesla ändert seine Strom-Zapfsäulen-Politik. An den Superchargern des Elektro-Auto-Herstellers dürfen Neukunden ihren Tesla nicht mehr laden, wenn sie diesen kommerziell oder für Regierungsaufgaben nutzen.
Publiziert: 18.12.2017 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:15 Uhr
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Elon Musk will nicht mehr, dass jeder den eigenen Tesla mit Schnellladern «tanken» kann.
Foto: Werk
Vinzenz Greiner

Elektroautos haben ein Problem: Ihre Reichweite ist noch nicht so gross. Deshalb versuchen Hersteller, Netze von Strom-Zapfsäulen auszurollen. Doch jenes von Tesla wird offenbar missbraucht.

Bereits Ende 2016 entschied der US-amerikanische Edelkarossenproduzent, Teslafahrer müssten nun fürs einst kostenlose Stromtanken bezahlen. Nur die ersten 400 Kilowattstunden kann man noch kostenlos zapfen. Nun schreibt Tesla auf der eigenen Website, die Aufladeregeln bei seinen «Supercharger»-Zapfsäulen am letzten Freitag geändert zu haben. Und zwar weltweit!

Nicht für Lieferdienste, nicht für Uber-Fahrer

Bei ab diesem Datum gekauften Wagen gilt: «Wenn die Supercharger über ihren vorgesehenen Zweck hinaus genutzt werden, beeinflusst dies negativ die Verfügbarkeit von Supercharger-Services.» So steht es auf der Tesla-Website.

In der Schweiz gibt es 14 Supercharger-Standorte mit mehreren Ladeplätzen.

Hier gibt es die Supercharger-Zapfsäulen von Tesla.
Foto: TESLA

Um eine «faire Nutzung» zu gewährleisten, fordert das Unternehmen von Chauffeuren, die als Täxeler und Uber-Fahrer unterwegs sind, ihre Fahrzeuge nicht an den Tesla-Superchargern aufzuladen.

Auch Transporteure von Gütern und Lieferdienste sollen sich nicht mehr den Pfuus am Supercharger holen dürfen. Wenn man ein Fahrzeug für «Regierungszwecke» nutzt, sollte man ebenfalls davon absehen, die Tesla-Zapfsäule zu nutzen.

Doris Leuthard könnte künftig betroffen sein

Diesen Neukunden zieht Tesla-Chef und Tech-Wunderkind Elon Musk (46) faktisch den Stecker. Das könnte auch Doris Leuthard (54) betreffen. Seit drei Jahren ist die Energieministerin mit einem Tesla S 85 unterwegs. Zwar gibt es Adapter, über die sich die Teslas fast überall aufladen lassen. Aber die Supercharger sind wichtig für Langstrecken-Fahrten – auch eben solche, die die Uvek-Vorsteherin in der Schweiz unternimmt. Sollte Leuthard einen neuen Tesla kaufen, dürfte sie den nicht mehr an Supercharger-Säulen aufladen.

Wenn man sich nicht an diese neuen Regeln halte, warnt Tesla, die «Verfügbarkeit der Supercharger zu schützen», etwa indem man den Zugang zu den Zapfsäulen einschränken oder Fahrzeuge komplett für Supercharger blockieren könne. Das alles, lässt Tesla Schweiz wissen, würde über eine Software gesteuert.

Das heisst: Per Knopfdruck kann ein Tesla blockiert werden. Wer seinen Tesla kommerziell nutzen will, muss sich beim lokalen Verkäufer nach alternativen Lademöglichkeiten erkundigen.

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