Nahrungsmittel
Nestlé verkauft Yinlu zurück an Gründerfamilie

Nestlé trennt sich von seinem Yinlu-Geschäft in China. Käufer ist die chinesische Food Wise, die von der Gründerfamilie von Yinlu kontrolliert wird. Zu den finanziellen Details haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.
Publiziert: 25.11.2020 um 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2020 um 10:16 Uhr
Nestlé verkauft Yinlu wieder nach China. (Archivbild, Hauptsitz in Vevey)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Bereits im April hatte der Nahrungsmittelkonzern angekündigt, für das Geschäft mit Erdnussmilch und Reisporridge-Konserven alle Optionen inklusive eines Verkaufs zu prüfen. Nun soll die Transaktion bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, teilte der Nahrungsmittelkonzern am Mittwoch mit. Insgesamt haben die Yinlu-Marken im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 700 Millionen Franken erwirtschaftet.

Bei Nestlé verbleibt derweil das «ready-to-drink"-Geschäft von Nescafé. Yinlu werde allerdings weiter für Nestlé produzieren und die Produkte in einigen Provinzen in China vertreiben. Auch Produkte von Nestea werde Yinlu weiter unter der Lizenz von Nestlé herstellen.

Ansonsten konzentriert sich Nestlé in China nun auf seine Kernprodukte aus den Bereichen Babynahrung, Süsswaren, Kaffee, Kulinarisches, Milchprodukte und Tierfutter. In den letzten fünf Jahren wurden mehr als 800 Millionen Franken in die Entwicklung des chinesischen Marktes investiert.

Gegründet wurde Yinlu im Jahr 1985 von Chen Qingshui und spezialisierte sich auf Essen und Getränke in Konserven. Über die Jahre stieg das Unternehmen zu den Top-10 der Branche in China auf, mit dem Vertriebsnetz wurde jeder Winkel in China erreicht.

2011 schloss sich Yinlu dann mit Nestlé für eine Internationalisierung seiner Marke zusammen, Nestlé übernahm einen Anteil von 60 Prozent. Damals betrug der Umsatz von Yinlu ähnlich wie heute 750 Millionen Franken. 2017 stieg der Anteil auf 80 Prozent, 2018 wurde Yinlu zur 100-prozentigen Nestlé-Tochter.

Analysten werten den Verkauf überwiegend positiv, denn Yinlu sei hinter den Margenerwartungen zurück geblieben. Somit dürfte die Trennung das Wachstums- und Margenprofil von Nestlé verbessern, heisst es beispielsweise bei der ZKB. Die Experten der Baader Bank und Vontobel werten generell die Fortschritte bei der strategischen Transformation des Nahrungsmittelkonzerns positiv. CEO Mark Schneider scheue sich nicht, Fehler der Vergangenheit zu korrigieren. Als nächster Punkt stehe nun der Verkauf des Wassergeschäfts in Nordamerika auf der Agenda.

An der Börse sorgte die Nachricht nicht für grosse Bewegung. Die Titel lagen im frühen Handel mit 0,1 Prozent knapp im Plus und zeigten sich damit in etwa im Einklang mit dem Gesamtmarkt.

(SDA)

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