Zahlreiche Menschen scheinen hässig auf Uber zu sein: Anfang Monat berichtete die «New York Times», mehr als 200’000 Personen hätten die App gelöscht. Grund: Als US-Präsident Donald Trump (70) seinen Einreisestopp für Muslime verhängte, streikten die normalen Taxifahrer. Uber nutzte diese Situation bewusst aus. Dass CEO Travis Kalanick (40) sich erst einige Tage nach Inkrafttreten des Muslims-Banns aus Trumps Beraterstab zurückzog, beschädigte das Uber-Image weiter (BLICK berichtete).
Jetzt wollte mit Präsident Jeff Jones ein anderer Boss der Fahrdienst-Firma ein bisschen Goodwill verschaffen und hören, welche Probleme die Uber-Fahrer haben. Die Aktion ging nach hinten los: Zwar schickten die Fahrer auf Facebook mehr als 500 Fragen an den Chef. Genau zwölf Fragen beantwortete er – und auch das war teilweise wenig erhellend: denn vier der Fragen drehten sich bloss darum, ob die Fragerunde schon begonnen hatte.
Neben den zwölf Antworten veröffentlichte Jones mehrere Kommentare zu Themen wie Fahrer-Verhalten oder Fahrer-Bewertungen. Statt dabei auf konkrete Fragen einzugehen, verlinkte er einfach die Artikel, die Uber schon auf der Firmen-Homepage publiziert hatte.
Shitstorm für Jones
Nach einer halben Stunde war die Fragerunde vorbei – und kurz darauf ging ein Shitstorm los.
«Das Einzige, dass du einer Mehrheit von uns klargemacht hast, ist, dass du keine konstruktiven Antworten hast», schrieb ein wütender Fahrer. «Du hast es glasklar gemacht, dass Uber sich nicht für seine Fahrer interessiert (als ob jemand daran gezweifelt hätte).»
Ein weiterer, zynischer Kommentar: «Jeff Jones tut es leid, dass er nicht mehr als eine halbe Stunde mitmachen konnte. Er muss jetzt leider Wein trinken und Golf spielen, um damit die Situation der Fahrer zu verbessern.» Und ein letzter: «Mein Gott, du hast nur ein paar wenige Fragen beantwortet, und selbst diese bloss mit typischen Uber-Phrasen. Danke für nichts.»
Immerhin: Jones versprach, sich alle Fragen durchzulesen. Die Meinungen der Fahrer zum Uber-Präsidenten scheinen allerdings jetzt schon gemacht.