Nachdem 200’000 die App gelöscht haben
Nächster PR-Gau für Uber

Uber-Boss Jeff Jones meinte es doch nur gut, als er den Fahrern die Möglichkeit gab, ihm auf Facebook Fragen zu stellen. Aber er beantwortete nur 12 von über 500 davon.
Publiziert: 17.02.2017 um 21:43 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:36 Uhr
Uber-Präsident Jeff Jones nahm sich nur 30 Minuten Zeit, um die Fragen seiner Fahrer zu beantworten.
Foto: Facebook
Konrad Staehelin

Zahlreiche Menschen scheinen hässig auf Uber zu sein: Anfang Monat berichtete die «New York Times», mehr als 200’000 Personen hätten die App gelöscht. Grund: Als US-Präsident Donald Trump (70) seinen Einreisestopp für Muslime verhängte, streikten die normalen Taxifahrer. Uber nutzte diese Situation bewusst aus. Dass CEO Travis Kalanick (40) sich erst einige Tage nach Inkrafttreten des Muslims-Banns aus Trumps Beraterstab zurückzog, beschädigte das Uber-Image weiter (BLICK berichtete).

Jetzt wollte mit Präsident Jeff Jones ein anderer Boss der Fahrdienst-Firma ein bisschen Goodwill verschaffen und hören, welche Probleme die Uber-Fahrer haben. Die Aktion ging nach hinten los: Zwar schickten die Fahrer auf Facebook mehr als 500 Fragen an den Chef. Genau zwölf Fragen beantwortete er – und auch das war teilweise wenig erhellend: denn vier der Fragen drehten sich bloss darum, ob die Fragerunde schon begonnen hatte.

Jeff Jones antwortet auf die Begrüssung eines Uber-Fahrers. Vernichtend ist dessen letzter Kommentar darauf: «Ich bin froh, dass du wenigstens Hallo sagen kannst, wenn du schon echte Fragen nicht beantwortest.»
Foto: Screenshot

Neben den zwölf Antworten veröffentlichte Jones mehrere Kommentare zu Themen wie Fahrer-Verhalten oder Fahrer-Bewertungen. Statt dabei auf konkrete Fragen einzugehen, verlinkte er einfach die Artikel, die Uber schon auf der Firmen-Homepage publiziert hatte.

Shitstorm für Jones

Nach einer halben Stunde war die Fragerunde vorbei – und kurz darauf ging ein Shitstorm los.

«Das Einzige, dass du einer Mehrheit von uns klargemacht hast, ist, dass du keine konstruktiven Antworten hast», schrieb ein wütender Fahrer. «Du hast es glasklar gemacht, dass Uber sich nicht für seine Fahrer interessiert (als ob jemand daran gezweifelt hätte).»

Ein weiterer, zynischer Kommentar: «Jeff Jones tut es leid, dass er nicht mehr als eine halbe Stunde mitmachen konnte. Er muss jetzt leider Wein trinken und Golf spielen, um damit die Situation der Fahrer zu verbessern.» Und ein letzter: «Mein Gott, du hast nur ein paar wenige Fragen beantwortet, und selbst diese bloss mit typischen Uber-Phrasen. Danke für nichts.»

Immerhin: Jones versprach, sich alle Fragen durchzulesen. Die Meinungen der Fahrer zum Uber-Präsidenten scheinen allerdings jetzt schon gemacht. 

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