Lügen den Garaus machen
Diese Frau bekämpft Fake News mit Blockchain

Preethi Kasireddy arbeitete bei der renommiertesten Investment-Firma des Silicon Valley. Dann kündigte sie, lernte zu programmieren und gehört heute zu den wichtigsten Personen der Krypto-Szene. Jetzt knöpft sie sich Fake News vor.
Publiziert: 13.12.2018 um 19:42 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2018 um 10:09 Uhr
Start-up-Gründerin Preethi Kasireddy will mit Hilfe der Blockchain Fake News den Garaus machen.
Foto: Twitter
Patrick Züst

Es wird gefälscht, getrickst und ganz bewusst manipuliert. In den sozialen Netzwerken verbreiten sich immer wieder Artikel und Bilder, bei denen man sich als Nutzer nicht sicher sein kann, ob sie echt sind oder nicht.

Mit sogenannten Fake News wurden die amerikanischen Präsidentschaftswahlen manipuliert. Auch Medien sind betroffen: In den vergangenen Wochen tauchten sogar gefälschte BLICK-Artikel auf.

Preethi Kasireddy will das Fake-News-Problem jetzt lösen – und zwar mit Hilfe der Blockchain-Technologie: «Wir wollen dafür sorgen, dass man den Informationen im Web wieder vertrauen kann», sagt Kasireddy.

Die Amerikanerin ist ein Star in der Krypto-Szene. Sie hat zuerst in Blockchain-Start-ups investiert, danach für ein solches programmiert, jetzt hat sie selber eines initiiert. Ihre Firma TruStory mit Sitz in Los Angeles hat ein ambitioniertes Ziel gesteckt: sie soll Falschmeldungen für immer aus dem Internet verbannen. 

Keine «Fake News» für Trump

Bei einem System auf Blockchain-Basis könnte bei jedem Artikel, bei jedem Foto und jedem Video eindeutig bestimmt werden, wer den Inhalt erstellt und verbreitet hat. Diese Angaben sind nämlich in der Blockchain eingraviert und können von niemandem verändert werden.

Kasireddy glaubt, dass sich auf diese Weise feststellen lässt, ob eine Quelle glaubwürdig ist oder nicht: «Wir lassen Experten darüber urteilen, wie vertrauenswürdig eine Publikation ist. Gleichzeitig werden auch die Urteile der Experten ständig bewertet, wodurch der Fakten-Check dezentralisiert wird.»

Welche Inhalte kontrolliert werden, das entscheiden die Nutzer: Momentan konzentriert sich das Start-up noch auf Fachartikel über die Blockchain-Technologie. In Zukunft sollen aber auch Texte aus ganz anderen Bereichen verifiziert werden – vor allem solche, die besonders relevant sind oder in den sozialen Medien für viele Diskussionen sorgen. Eine Wahlmanipulation mit gefälschten Facebook-Artikeln wie bei der Wahl von Donald Trump wäre so kaum mehr möglich.

Schweizer Verlage ziehen mit

Erste Medienunternehmen experimentieren bereits mit der Technologie: Das renommierte Wirtschaftsmagazin «Forbes» wird beispielsweise ab kommendem Jahr einzelne Artikel auch auf der Blockchain-Plattform Civil veröffentlichen.

Man hofft, dank der kompletten Transparenz der Blockchain wieder mehr Vertrauen bei der Leserschaft gewinnen zu können. Auch in der Schweiz ist die Technologie ein Thema: Sowohl die NZZ-Gruppe wie auch Tamedia und BLICK-Herausgeberin Ringier beschäftigen sich mit Blockchains und prüfen eigene Projekte in diesem Bereich.

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