Für einmal sind es nicht die Chinesen, die die Schweiz überrollen. Sondern: Die Schweiz erobert den Markt in China. Die Migros verkauft ihre Produkte auch im Reich der Mitte.
Grund für die hohe Nachfrage nach Migros-Produkten in China ist laut Angaben der Migros das Bedürfnis der wachsenden Mittelschicht nach vertrauensvollen, sicheren und qualitativ hochstehenden Lebensmitteln. Die Chinesen leiden unter Fake-Produkten und falschen Labels.
«Chinesische Händler waren selbst vor Ort und haben sich die Produkte angesehen», sagt Walter Huber, Leiter von M-Industrie, an einer Veranstaltung am Mittwoch zu BLICK. Das Freihandelsabkommen der Schweiz mit China begünstigt das Geschäft zunehmend.
Orange in der Schweiz und orange in China
Unter der Dachmarke «Orange Garten» vertreibt die Migros ihre Produkte in China. Und zwar in der originalen Verpackung, wie sie auch in den Schweizer Läden verkauft werden. Die Angaben und Informationen zum Produkt auf Chinesisch findet der Konsument auf der Bestellplattform. Beliebt bei den chinesischen Kunden sind vor allem Kaffee, dunkle Schokolade, Snacks und Getränke des Schweizer Herstellers.
Seit wenigen Monaten können chinesische Konsumenten die Migros-Produkte über Online-Händler wie Kaola oder Tmall Global bestellen. «Asiatische Kunden sind besonders online-affin, und über diese Känale können wir diese Kundengruppe besonders gut ansprechen», erklärt Andrea Schlenker, Public-Relations-Leiterin von M-Industrie.
Swiss Made in China
Hergestellt werden Produkte in den Unternehmen der M-Industrie in der Schweiz, wie die Migros auf Anfrage bestätigt. «Sie werden dann mit dem Schiff nach China transportiert. Wir können so die Kapazitäten der Schiffe, die Ware aus China hierher liefern, auf dem Retourweg nach China gut ausnutzen», wie Schlenker erzählt. Wie viel die Migros in China verdient, will sie allerdings nicht verraten.