Am 24. April 2013 starben beim Einsturz der Rana-Plaza-Fabrik in Bangladesh 1138 Textilarbeiter. Über 2400 Personen wurden verletzt.
Jetzt haben die Opfer eine erste Entschädigung erhalten. Sie erhalten 50'000 Taka – umgerechnet 570 Franken. Eine weitere Auszahlung ist zu einem späteren Zeitpunkt geplant.
Wie die Nachrichtenagentur «AFP» berichtet, sollten rund 3000 Textilarbeiter oder Angehörige eine Wiedergutmachung erhalten.
Das Geld stammt aus einem Fond der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). In diesen zahlen westliche Firmen ein, die mit der Rana-Plaza-Fabrik zusammenarbeiteten.
Modefirmen zahlen oft nicht
Insgesamt sollten sich 35 Millionen Franken in dem Fond befinden. Doch die Zahlungsmoral der westlichen Modeketten ist schlecht. Bis jetzt kamen nur 13 Millionen in den Topf. Diverse Firmen berufen sich darauf, dass sie die Waren über Zwischenhändler bezogen haben. Diese müssen in ihren Augen die Verantwortung übernehmen.
C&A und Primark gaben an, mehrere hunderttausend Franken bereits bezahlt zu haben. Auch Zara und Mango geben an, bezahlt zu haben. Über die Summe schweigen sie sich allerdings aus.
Nicht bezahlt haben Benetton und die Adler Modemärkte – obwohl beide Textilien aus der Rana-Plaza-Fabrik bezogen haben. Viele der befragten Unternehmen gaben an, niemals Textilien aus der besagten Fabrik gekauft zu haben und sich darum nicht verpflichtet fühlen, in den Fond einzuzahlen.
H&M, welche gemäss eigenen Angaben nie dort produziert haben, zahlte dennoch 100'000 US-Dollar in den Fond ein. (bam)
Firma | Bezahlt oder nicht? |
C&A | Ja. CHF 610'000.- |
Adler Modemärkte | Nein. |
Benetton | Nein. |
Street One | Nein. Produzierten nicht in der Rana-Plaza-Fabrik. |
Esprit | Nein. Produzierten nicht in der Rana-Plaza-Fabrik. |
H&M | Ja. Produzierten nicht in der Rana-Plaza-Fabrik. |
Hugo Boss | Nein. Unterstützt Lieferanten direkt. |
Zara | Ja. Summe nicht bekannt. |
Mango | Ja. Summe nicht bekannt. |
Prinmark | Ja. CHF 915'000.- |
Tom Tailor | Nein. |