Samih Sawiris (59) äussert sich im Interview mit der «Schweizer Illustrierten» überraschend offen zu seinem Grossprojekt in Andermatt UR. Er freue sich zwar, dass sein Haus Chedi zum Gault-Millau-Hotel des Jahres ausgezeichnet wurde. «Aber Andermatt ist noch keine Top-Destination. Ich weiss. Da fehlt noch ziemlich viel», sagt der ägyptische Investor.
Sawiris nennt die Skiverbindung Andermatt - Sedrun. Zudem brauche es neue Geschäfte, ein zweites Hotel und ein neues Hotel in Sedrun GR. «Bis Andermatt als Alternative zu Zermatt, St. Moritz oder Verbier wahrgenommen wird, müssen wir noch ein paar Jahre schuften», sagt er der SI.
«Wir sind schliesslich in der Schweiz»
Das Chedi ist seit zweieinhalb Jahren in Betrieb. Und schreibt rote Zahlen. «Aber die Entwicklung stimmt», so Sawiris. «Und wenn wir zwei Jahre länger rot schreiben als notwenig, lässt mich das kalt», sagt er. Schlaflose Nächte scheint er wegen seinem Projekt im Urserental keine zu haben. «Andermatt ist bald keine Herausforderung mehr», meint Sawiris.
Denn: Man habe alle wesentlichen Hürden gemeistert. Jetzt gehe es um die Ausführung. «Wir sind schliesslich nicht in Ägypten, sondern in der organisierten Schweiz.» Da gebe es keinen Putsch, keine Enteignung, keine plötzliche Inflation oder Unsicherheit.
Verständnis für Burka-Verbot
Aber vielleicht bald schon ein nationales Burka-Verbot. Auch das nimmt Sawiris gelassen. «Ich verstehe das. Der Islam schreibt keine Burka vor, er sagt nur: Seid fromm.» Die Burka sei eine saudische Erfindung, um die Frauen aus dem Leben der Gesellschaft zu entfernen. «Das ist nicht akzeptabel», findet Sawiris.
Der «Handelszeitung» sagte der koptische Christ: «In der heutigen Zeit, wo wir so viele gefährliche Menschen unter uns haben, geht es nicht, dass jemand mit einem Niqab oder einer Burka herumlaufen kann.» (pbe)