Der Abwärtstrend der Angebotsmieten hält auch im Oktober an: Aktuell liegen die inserierten Mieten 0,5 Prozent tiefer als im Vormonat. Dies zeigt der Swiss Real Estate Offer Index von ImmoScout24 und dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI. Bereits zum vierten Mal in Folge passen Vermieter die Mietzinsen nach unten an.
Im Durchschnitt werden für eine Wohnung von 100 Quadratmetern in der Schweiz derzeit 2165 Franken pro Monat verlangt. Doch je nach Landesteil zeigen die Mietpreise klare Unterschiede: Mit Abstand am höchsten liegen die Angebotsmieten in der Region Zürich, wo monatlich 2610 Franken (+0,1 Prozent) für die gleiche Fläche bezahlt werden muss. Anschliessend folgen die Genferseeregion (-0,6 Prozent), die Zentralschweiz (+0,9 Prozent), die Nordwestschweiz (-0,1 Prozent) und das Mittelland (+0,1 Prozent). Besonders günstig ists im Tessin mit 1894 Franken (-1,1 Prozent).
Leerstand drückt auf die Mieten
«Ob die Mieten sinken oder steigen, ist in erster Linie vom Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage abhängig», sagt Martin Waeber, Director von ImmoScout24. Ist der Wohnraum knapp, so steigen die Preise. Stünden hingegen viele Wohnungen leer, dann haben die Mieter und Wohnungssuchenden die Oberhand.
Mitbestimmend für die Mietpreisentwickluing ist auch die politische Lage: Zurzeit sind auf Bundesebene nicht weniger als fünf parlamentarische Vorstösse hängig, die auf eine Flexibilisierung der Bestimmungen drängen. «Sind diese erfolgreich, dürfte sich der Spielraum bei der Festsetzung der Mietpreise erhöhen», sagt der Immobilienexperte.
In die andere Richtung zielt die eidgenössische Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen», die derzeit vom Parlament beraten wird. Unter anderem sollen der Bund und die Kantone das Angebot an preisgünstigen Mietwohnungen fördern. Ob und wie sich diese Vorstösse konkret auf die Mieten auswirken, bleibe abzuwarten.
Wohneigentum bleibt weiterhin gefragt
Die verlangten Preise für Einfamilienhäuser sind im Oktober um 1,0 Prozent gestiegen: Im Durchschnitt kostet ein Quadratmeter somit 6337 Franken. Dieser Anstieg bestätigt sich auch mit dem Blick auf die vergangenen zwölf Monate, in denen ein Zuwachs von 2,1 Prozent festzustellen ist.
Ein leichter Rückgang von 0,3 Prozent zeigt sich bei den Eigentumswohnungen. Ein Quadratmeter Nettowohnfläche in dieser Kategorie kostet aktuell 7003 Franken – 22 Franken weniger als im Vormonat. (mya)