Im Museum muss fast die Hälfte aller Mitarbeiter gehen
Fifa streicht 51 Stellen!

Es wurde erst vor einem Jahr eröffnet, doch das Geschäft im Prunkbau in Zürich läuft nicht. Darum baut der Fussball-Weltverband jetzt fast die Hälfte der 106 Vollzeitstellen in seinem Vorzeige-Museum ab.
Publiziert: 14.03.2017 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:50 Uhr
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36 der Stellen werden im Gastro-Bereich gestrichen.
Konrad Staehelin

Das muss sich anfühlen wie eine Kanterniederlage: Erst vor einem guten Jahr in einem sündhaft teuren Prunkbau eröffnet, muss das Fifa-Museum schon jetzt die Hälfte seiner Mitarbeiter raus schmeissen. 51 von 106 Vollzeitstellen werden bis Mitte Juli abgebaut. Das schreibt heute die «Neue Zürcher Zeitung».

36 der Stellen werden im Gastro-Bereich gestrichen. Die Bar «1904» – das Gründungsjahr der Fifa – und das Bistro im Museum schrieben von Anfang an tiefrote Zahlen. Kaum jemand hatte Lust, seine Freizeit bei einem Bier vor einem der gigantischen Screens im «1904» zu verbringen. Zur Quartierbeiz entwickelte sich die moderne Bar auch nie.

Besucherzahlen gar nicht so schlecht

Daneben hat sich die Fifa aber auch die Besucherzahlen des Museums anders vorgestellt. 11'000 Eintritte pro Monat wurden gezählt. Das ist eigentlich kein schlechter Wert – das Fifa-Museum ist damit das drittgrösste Museum der Stadt Zürich. Nur: Im Businessplan der Fifa sind 20'000 Eintritte pro Monat vorgesehen.

Foto: Getty Images

Die «Neue Zürcher Zeitung» zitiert ausserdem aus einem internen E-Mail. Offensichtlich gab es im Museum Knatsch, weil Getränke aus dem Pausenraum für Mitarbeiter gestohlen worden seien.

Getränkeschwund führt zur Video-Überwachung

Zwar seien bis zu drei Getränke pro Mitarbeiter und Tag erlaubt, doch fehlten jeweils viel mehr. Darum habe die Museumsleitung eine Kamera installiert, die den Kühlschrank filmte.

Die Überwachungsaktion habe sich nicht gegen die Belegschaft, sondern gegen Externe gerichtet, sagt der Museums-Geschäftsführer Marc Caprez. Mittlerweile habe man das Problem gelöst: «Wir haben Verfehlungen festgestellt. Diese hatten jedoch keine personalrechtlichen Konsequenzen.»

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